Salzlandmuseum Gemeinsames Gruseln

Die Kindermuseumsnacht lockte viele Familien in das Salzlandmuseum in Schönebeck.

Von Dan Tebel 30.10.2017, 00:01

Schönebeck l Bekanntermaßen ist die Geisterstunde ja eigentlich erst Mitternacht. Aber wie oftmals, gibt es auch hierbei Ausnahmen – gerade dann, wenn es um die jungen Geister geht. Die dürfen auch schon um 17 Uhr spuken und ihr Unwesen treiben.

So geschehen am Sonnabend im Salzlandmuseum in Schönebeck-Bad Salzelmen. Der Förderverein der Einrichtung in Kooperation mit dem Museum selbst lud Kinder und ihre Eltern wie Großeltern zum gespenstigen Treiben in das alte Rathaus ein. Unter dem Motto „Hexen, Gespenster und Co.“ folgten viele Skelette, Monster, Hexen und Gespenster aus der ganzen Region der Einladung. War ja auch ein guter Anlass, gleich mal die Kostüme auszuprobieren.

„Als wir um 17 Uhr die Tür aufgeschlossen haben, standen die Besucher schon Schlange“, berichtet Uwe Regener, der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Salzlandmuseum. Der Vorsitzende Olaf Busch selbst ergänzte scherzhaft: „Der Sturm hat uns die Gäste zugetrieben.“

Sicherlich mehrere hundert Kinder, Eltern und Großeltern besuchten die mittlerweile zur Tradition gewordene Veranstaltung. Immer wieder das Besondere der Kindermuseumsnacht: „Der Abend läuft unter dem Motto: Kinder kommen mit ihren Eltern und nicht wie üblicherweise andersherum“, so Busch. Dies sei eben auch mal eine gute Gelegenheit, die ganze Familie für einen Museumsbesuch zu begeistern.

Und den großen wie kleinen Gästen wurde viel geboten. Zunächst düsten die Kinder bis in die hintersten Räume des Museums, um das Quiz zu lösen. Denn die darin gestellten drei Fragen ließen sich nur mit etwas „Gehirnschmalz“ lösen.

Wer keine Lust auf großes Rätseln hatte, konnte sich Schminken lassen. Schnell bildete sich eine lange Schlange hinter Susanne Dedow, Mitarbeiterin im Salzlandmuseum und an diesem Abend zuständig für den speziellen Grusellook der Kinder.

Die Kreativität seitens der Kleinen war dann eher beim Basteln von Gespenstern gefragt. Und nach der ganzen Aufregung war es auch möglich, sich beim Theaterstück zum „Lebensglück“ von Sandy Gärtner aus Magdeburg und ihrer Kollegin etwas zurückzulehnen und einfach zuzuschauen.

Wer noch nicht genug bekam, konnte seinen „Hexer- oder Hexenschein“ machen. Uwe Regener, in diesem Fall auch prüfender Hexenmeister, stellte das Können der Kinder in verschiedenen Disziplinen, zum Beispiel Drachenpopel-Weitwurf oder Spinnenwerfen, auf die Probe. So werden die Kinder diesen Abend sicherlich in guter Erinnerung behalten und beim Wort Museum nicht an alte, verstaubte Vitrinen denken.

Und darum geht es Olaf Busch nicht zuletzt: „Natürlich spielt auch unsere eigene Nachwuchsförderung eine Rolle“, so der Vorsitzendes des Fördervereins und lässt ein wenig Sorgen darüber durchblicken. Denn trotz der aktuell 79 Mitstreiter im Verein gibt es schon seit einiger Zeit auch altersbedingt Verluste zu beklagen. Somit hofft Busch, dass der eine oder andere Spross vielleicht auch bei einer solche Veranstaltung Interesse am Museum findet. Im Gebäude selbst hat sich das Salzlandmuseum ja schon „dem Zeitgeist entsprechend umgestaltet“, wie es der Vorsitzende formuliert.

Und damit dies auch so bleibt, sollen die Erlöse der Kindermuseumsnacht auch künftig in die Modernisierung des Museums einfließen: Die Turmuhr soll zukünftig elektronisch arbeiten und die sogenannte Einhausung des Uhrwerks müsse dringend erneuert werden, sagt Busch. Damit haben die Gäste der Kindermuseumsnacht einen weiteren Grundstein legen können.