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Sammelleidenschaft Jetzt ist die Vier im Visier

Aus 2284 Skatkartensets bestand die Sammlung von Roland Wiesner aus Eggersdorf 2016. Nun hat er die 3000er Marke geknackt.

Von Emily Engels 08.10.2017, 01:01

Eggersdorf l „Wenn ich 3000 Karten beisammen habe, höre ich auf“, beteuerte Roland Wiesner im Juni vergangenen Jahres, als die Volksstimme bei ihm zu Besuch war. Dass daraus nichts geworden ist, verrät die Neukonstruktion seines „Sammlerzimmers“ im Keller. Während vor einem Jahr die Karten noch auf kleinen Regalen platziert waren, mussten Roland und Bärbel Wiesner „aus der Not heraus“ kreativ werden. Das Ehepaar baute Wände in den Kellerraum ein, auf denen jetzt beidseitig Karten Platz finden.

Der Grund, so Roland Wiesner: „Nach dem Volksstimme-Artikel war der Zuspruch groß.“ Über 700 neue Kartensets sind seitdem in den Keller der Wiesners eingezogen. „Geschenkt, gekauft oder getauscht“, so der Sammler, der jetzt stolzer Besitzer von 3075 verschiedenen Kartensets ist. An der akribischen Ordnung der Wiesners hat sich nichts geändert. „Jedes neue Set wandert erst in das Büro meiner Frau. Sie schaut dann im Katalog nach, ob wir es schon haben. Wenn nicht, wandert es in den Keller und ich sortiere es ein“, beschreibt er den Vorgang.

Doch der Volksstimme-Artikel hat noch mehr als einen Karten-Zuwachs bewirkt: Erstens ist der MDR auf Roland Wiesner aufmerksam geworden und hat einen Radiobeitrag über ihn ausgestrahlt und zweitens durfte er vom März bis Mai diesen Jahres im Staßfurter Bergbaumuseum ausstellen.

Genauso, wie sich die Wiesners darüber geehrt fühlten, steckte dahinter auch ein riesiger Aufwand, erzählen sie. Denn rund 850 Kartensets präsentierten sie dort nach Themengruppen. Dazu dachten sie sich kleine Accessoires aus – etwa ein Trabbi bei den DDR-Karten oder ein kleiner Eiffelturm bei Sets aus Paris schmückten die Ausstellung zusätzlich.

Egal, ob Karten für Blinde oder ein Mini-Kartenset in Briefmarkengröße: Es gibt im Keller der Wiesners wohl kaum etwas, das es nicht gibt. Das denken die beiden jedenfalls jedes Mal, bis ihnen wieder ein bisher unbekanntes Set zwischen die Finger kommt und folglich in den Keller einzieht.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich übrigens noch etwas geändert. Roland Wiesner tut nicht mehr so, als würde er jemals mit dem Sammeln aufhören. Stattdessen spricht er offen von seinen Zielen: „Ich habe jetzt die Vier(tausend) im Visier.“