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Schneefall Väterchen Frost schlägt zu

Große Karambolagen blieben auf den verschneiten Straßen im Salzlandkreis aus. Bus und Bahn hingegen kamen teils komplett zum erliegen.

Von Enrico Joo 08.02.2021, 00:01

Schönebeck/Staßfurt l Der Wintereinbruch am Wochenende hat vor allem den öffentlichen Personenverkehr kalt erwischt. Die teils heftigen Schneeverwehungen führten dazu, dass das Schienenverkehrsunternehmen Abellio Rail Mitteldeutschland am Sonntag den Verkehr auf seinen Verbindungen vollständig stoppte. „Die Situation auf den Straßen lässt leider keinen Ersatzverkehr mit Bussen zu. Fahrgäste werden dringend gebeten, auf jedwede Fahrten zu verzichten, bis sich die Wettersituation verbessert“, teilte Matthias Neumann, Abellio-Pressesprecher, mit.

Ähnlich reagierte die Kreisverkehrsgesellschaft (KVG). Am Sonntag wurde sämtlicher Linienverkehr der Busse vollständig eingestellt. Zudem teilt das Unternehmen mit, dass es auch am Montag, insbesondere in den Morgenstunden, zu Verspätungen und Ausfällen kommen kann. Ab 4.30 Uhr können sich die Bürger telefonisch unter (0 34 71) 35 69 16 über den Verkehr der KVG informieren. Weiterhin kam es auch bei der Deutschen Bahn zu Ausfällen und Verspätungen. Alle verfügbaren Räumfahrzeuge waren im Einsatz, um Gleise, Weichen und Bahnübergänge schnellstmöglich von Schnee und Eis zu befreien, teilt die Deutsche Bahn mit.

Auf den Straßen des Salzlandkreises kam es laut Polizeiangaben – mit Stand Sonntagmittag – glücklicherweise zu keinem erhöhten Unfallaufkommen. Das bestätigt auch die Leitstelle des Salzlandkreises. Zwar sei es zu kleineren, vereinzelten Unfällen gekommen, doch große Karambolagen blieben aus. Es sei kaum eine Abweichung vom „Tagesgeschäft“.

Auch die Mitarbeiter des Schönebecker Bauhof waren am Sonntag seit 5 Uhr morgens im Einsatz, wie Leiter Dennis Eckert informiert. „Es gibt viel zu tun. Aufgrund des Windes und der Schneeverwehungen müssen Straßen, die eigentlich schon geräumt worden sind, teils nochmal angefahren werden“, so Eckert.

Insgesamt haben sich 17 Mitarbeiter für rund zehn Stunden um die Räumung der Straßen gekümmert. Dazu waren sie mit elf Fahrzeugen unterwegs, darunter zwei Lastwagen, drei Multicar sowie weitere Transporter und kleinere Räumfahrzeuge. Je nach Zugänglichkeit der Wege und Straßen wurde mitunter aber auch ganz manuell – mit Schneeschaufel – gearbeitet.

Weiterhin ist noch ausreichend Salz zum Streuen in Schönebeck vorhanden. In der Salzlagerhalle waren vor dem Wochenende noch rund 200 Tonnen Streusalz vorhanden. „Das reicht für den Moment auf jeden Fall aus“, so Eckert. Trotzdem habe man das natürlich immer im Blick, um notfalls Streusalz nachzuordern. Das wurde bei dem zusätzlichen „kleinen“ 50-Tonnen-Silo zwischenzeitlich auch schon gemacht, sagt Dennis Eckert.

Sicher ist indes auch, dass die Mitarbeiter des Bauhofs auch am Montag wieder mit der Beräumung der Straßen und dem anschließenden Streuen beschäftigt werden sein.

Der Kreiswirtschaftsbetrieb ist für alle Kreisstraßen im Salzlandkreis zuständig. Hier konnte Betriebsleiter Ralf Felgenträger mitteilen: „Die Mitarbeiter sind seit Samstagabend rund um die Uhr im Einsatz. Der Schwerpunkt ist im südwestlichen Bereich zwischen Alsleben und Aschersleben. Generell gilt aber, dass das Chaos ausgeblieben ist. Die Schneehöhe ist nicht so, dass es nicht zu schaffen ist.“ Es mussten auch keine Mitarbeiter aus dem Entsorgungsdienst nachbeordert werden. Felgenträger sieht sogar etwas Positives: „Unsere sehr engagierten Mitarbeiter hatten eine schöne Übung und konnten durchziehen.“

Der Stadtpflegebetrieb in Staßfurt, der dort für alle Nebenstraßen zuständig ist, hatte um 14.30 Uhr alle Straßen schon dreimal geräumt. In drei Schichten waren 30 Mitarbeiter mit neun Räumungsfahrzeugen und fünf bis sechs Transportern unterwegs. „Im Großen und Ganzen war die Sache beherrschbar“, sagt Rainer Busse, Teamkoordinator Straße beim Stadtpflegebetrieb.