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Schulbezirk Nach Gommern in die Schule

Schüler der Schönebecker Ortsteile Plötzky, Pretzien und Ranies können jetzt auch ohne Ausnahmegenehmigung in Gommern zur Schule gehen.

Von Bianca Oldekamp 21.07.2020, 01:01

Plötzky/Pretzien/Ranies/Gommern l Durchweg positiv ist die Resonanz auf die Entscheidung, die jetzt im Kreistag beschlossen wurde. Mit ihrem „Ja“ zu einer Änderung der Satzung über die Schulbezirke und Schul-einzubsbereiche haben es die Kreistagsmitglieder möglich gemacht, dass Schüler der ostelbischen Schönebecker Ortsteile Plötzky, Pretzien und Ranies ab dem 1. August allgemeinbildende Schulen in Gommern (Jerichower Land) besuchen dürfen – ohne wie bisher nur mit Ausnahmegenehmigung.

„Eine positive Entscheidung für Pretzien“, findet Pretziens Ortsbürgermeister Frithjof Meussling. „Viele Schüler haben die Möglichkeit der Ausnahmegenehmigung zwar schon vorher nutzen können, jetzt fällt der bürokratische Aufwand dafür aber weg.“

Ihr sei ein Stein vom Herzen gefallen, als sie von der Entscheidung gehört habe. , sagte Jana Reichmann, Ortsbürgermeisterin von Plötzky. Insbesondere mit Blick darauf, dass viele Schüler den Schulweg allein bestreiten und der Weg nach Gommern einfach deutlich kürzer ist, als nach Schönebeck. „Eine schöne Sache“, findet sie.

Und auch Ranies‘ Ortsbürgermeister Rüdiger Kunze findet es gut, dass die Schüler der Ortsteile ohne Ausnahmegenehmigung auch weiterführende Schulen in Gommern besuchen können. Er erklärt: „Es war schon länger der Wunsch einiger Familien.“ Doch er gibt zu bedenken: „Wenn der Kreistag das jetzt entschieden hat, müsste dann auch der Bus nach Gommern über Ranies fahren.“ Schließlich müssten die Eltern die Kinder aktuell nach Pretzien zum Bus oder nach Gommern selbst bringen.

Grundlage für die Entscheidung ist eine Vereinbarung der Landkreise Jerichower Land und Salzlandkreis, unterzeichnet von ihren jeweiligen Landräten, Steffen Burchhardt (SPD) und Markus Bauer (SPD). Zwar werden Schüler aus dem Salzlandkreis grundsätzlich an den Schulen in Trägerschaft des Salzlandkreises unterrichtet, doch wird den in Plötzky, Pretzien und Ranies lebenden Schülern der Besuch der Sekundarschule „Fritz Heicke“ und der „Europaschule“ Gymnasium Gommern optional ermöglicht.

Sprich ohne Ausnahmegenehmigung, die es bislang zu beantragen galt. Genutzt hatten diese Ausnahme zuletzt 41 Schüler. Gastschulbeiträge gibt es keine und auch die Ansprüche der Schüler auf Beförderung beziehungsweise Übernahme der Fahrtkosten werden durch die Vereinbarung nicht berührt.

Zufrieden mit der Vereinbarung und der damit einhergehenden Satzungsänderung zeigen sich auch die Oberbürgermeister von Schönebeck und Gommern. Jens Hünerbein (parteilos), Gommerns Bürgermeister, begrüßt die jetzige Regelung ausdrücklich. „Insbesondere die kurzen Wege aus dem ostelbischen Bereich der Stadt Schönebeck zur Stadt Gommern, sind als positiver Faktor zu werten. Da bereits auch viele persönliche Beziehungen zwischen den Schülern aus Gommern und dem ostelbischen Bereich bestehen, ist es sinnvoll diese Freundschaften auch durch einen gemeinsamen Schulbesuch zu festigen.“

Die Lern- und Arbeitsbedingungen im Schulzentrum der Stadt Gommern seien „sehr gut und bieten allen Schülern gute Entfaltungsmöglichkeiten.“ Die Entscheidung der beiden Landkreise sei insbesondere was die Wunsch- und Wahlmöglichkeiten der Kinder und Eltern angehe und in puncto Bürokratieersparnis positiv zu werten.

Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) findet die Vereinbarung ebenfalls gut. „Damit können die Schulwege für Kinder verkürzt werden. Für diejenigen, die es wollen, wird es einfacher, diese Möglichkeit zu nutzen.“

Zeitlich begrenzt ist die Vereinbarung nicht, kann aber unter anderem mit einer Frist von drei Monaten zum Schuljahresende schriftlich gekündigt werden.