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Schule Jetzt startet der nächste Zug

21 Schüler der Herderschule Calbe erhielten bereits ihr Hauptschulzeugnis. Mit dem Abschluss endet die Schulzeit für die Schüler.

Von Thomas Höfs 03.07.2019, 06:29

Calbe l Es ist festlich in der kleinen Aula der Herderschule inmitten des Gebäudes. Im dem lichtdurchfluteten Raum treffen sich Lehrer und Schüler vermutlich zum letzten Mal. 21 junge Frauen und Männer erhielten gestern Mittag mit dem Hauptschulabschluss ihr Abgangszeugnis. Erstmals waren auch Förderschüler dabei, die zuvor von einer Schönebecker Förderschule nach Calbe gewechselt waren. Sie hatten jede Menge zu lernen, um den Hauptschulabschluss zu erreichen, lobten die Lehrer das Engagement.

Allerdings gab es auch so manchen erhobenen Zeigefinger für die Schulabgänger für die Zukunft. Zielstrebiger und verlässlicher sollten die jungen Menschen sich nach der Schule dem weiteren Lebensabschnitten widmen. Einige von ihnen haben bereits eine Lehrstelle in der Tasche. Gleich nach der Schule geht es für sie weiter mit dem Lernen. Diesmal lernen sie aber einen Beruf. Andere Schüler werden in einem berufsvorbereitenden Jahr auf eine Ausbildung optimal vorbereitet.

In Zukunft müssten die Schüler aber erwachsener werden, sich den Herausforderungen mehr stellen, meinte ein Lehrer. Ein Zettel von Mutti reiche in Zukunft nicht mehr aus, versäumte Tage zu entschuldigen. Auch dürften künftige Arbeitgeber genau hinschauen, wie hoch die versäumten Tage bei den Schülern in der Schule gewesen seien, sagte er.

Für Klassenlehrerin Dorit Blau war es eine schöne Zeit, wie sie auf die vergangenen Jahre zurückblickte. Als sie die Klasse vor einigen Jahren mit dem Wechsel der Schüler aus der Grundschule übernahm, brauchten die Mädchen und Jungen eine Weile, sich neue zu orientieren in der Schule, den neuen Fächern und auch mit den Mitschülern. Es habe bisweilen etwas gebraucht, bis alle im neuen Zug mitgefahren sind, sagte sie. Dennoch habe die Klasse im Laufe der Jahre zusammengefunden und schöne Zeiten erlebt. Mit dem Zeugnis in der Hand starte jetzt der nächste Zug für die jungen Schulabgänger, machte sie ihnen Mut für die Zukunft.

In der Schule haben sie in den vergangenen Jahren das Rüstzeug für das künftige Leben erhalten. Mit dem Schulabgang ende das Lernen nicht. Im Gegenteil. Das Leben besteht nur aus Lernen, sagten die Lehrer. Mit dem Schulwissen ausgerüstet, starten die Schulabgänger nun in die Praxis. In den kommenden Jahren werden sie Berufe erlernen und dort ihre Fähigkeiten anwenden können.

Ihre Klassenkameraden bleiben noch ein Jahr länger, um den Realschul- oder sogar den erweiterten Realschulabschluss zu machen. Gut die Hälfte der Schüler schließt die Schullaufbahn an der Herderschule mit einem Realschulabschluss ab, sagte die stellvertretende Schulleiterin Antje Kudla. Bis zu 20 Prozent der Schüler erreichen den erweiterten Realschulabschluss, erklärte sie weiter. Zusammen mit ihren Kollegen wünschte sie den jungen Schulabgängern dieses Jahres viel Erfolg und Glück im weiteren Leben. Die ehemaligen Schüler seien immer wieder gern im Haus gesehen, sagte sie weiter.

Auf dem Arbeitsmarkt sind die Schulabgänger heiß begehrt. Das zeigt auch die jährliche Messe im Haus, auf der die Unternehmen der Region um die Schüler frühzeitig werben. Wegen des großen Fachkräftemangels stehen den Schülern heute sehr viele Türen offen. Selbst bei nicht optimalen Noten auf den Zeugnissen können viele dennoch ihren Wunschberuf erlernen.

Schüler, die nach dem Abgang noch Defizite in einigen Fächern haben, werden dabei im berufsvorbereitenden Jahr auf die Aufnahme einer Ausbildung vorbereitet. Hierzu müssen sie sich aber noch einmal auf die Schulbank setzen. Der Einsatz kann sich aber lohnen und wird mit etwas Glück mit einem Ausbildungsvertrag belohnt, um in die Arbeitswelt und damit auch in die Selbständigkeit zu starten.