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Schule mit Courage Bunte Lebensfreude aus Afrika

Das Schönebecker Dr.-Carl-Hermann-Gymnasium hat sich im Rahmen von „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ mit Afrika beschäftigt.

Von Olaf Koch 01.02.2017, 00:01

Schönebeck l Anwohner der Berliner Straße, die gestern Vormittag am Gymnasium vorbeigingen, blickten ungläubig Richtung Schulgebäude. Denn was sie da hörten, war für eine Schule doch recht ungewöhnlich: Lautes Trommeln und afrikanische Klänge drangen unüberhörbar aus der Aula, den Klassenräumen und aus der Turnhalle. Der Grund: Rund 220 Schüler der 6. und 7. Klassen nahmen gestern an einem Afrika-Projekttag teil.

Und nicht nur in der blanken Theorie. Die Organisatoren des Projektes, die Lehrer Ulrike Bethe und Kevin Tschisgale, knüpften im Vorfeld Kontakt zum Verein „Black & White“. „Wir halten die praktische Organisation der ‚Einen menschlichen Familie‘ für eine entscheidende gefühlsmäßige Basis, um die Menschen aufzuschließen für die weltweite Zusammenarbeit und eine weltweite gemeinsame Maßnahmen, die menschenwürdiges Leben für alle sichern“, umschreibt Wolfgang Lieberknecht vom Verein die große Aufgabe. Der Journalist bereiste selbst mehrmals den schwarzen Kontinent.

So wurden die Mädchen und Jungen des Gymnasiums gestern auf eine Reise nach Afrika mitgenommen, diesem Kontinent, der Menschen bei einer Reise vom ersten Tag an einnimmt, der Liebe, Wärme und Mitmenschlichkeit gibt. „Ja, das ist so, trotz der vielen Probleme“, so Wolfgang Lieberknecht.

Mit Bildern während einer Präsentation wurde das den Schülern immer wieder deutlich vor Augen geführt: auf der einen Seite das arme Afrika, das nach wie vor ausgebeutet wird, in dem die meisten Menschen unter dem Existenzminimum leben; auf der anderen Seite das reiche Afrika, in dem Menschen in einem schier unglaublichen Luxus leben. Ungeschminkt zeigten Lieberknecht und seine Mitstreiter den Kindern beide Seiten Afrikas. Sie sprachen unter anderem über Kindersoldaten, das Schulsystem, Hunger, Korruption und vor allem von der Bedeutung der Familie.

„Afrika kennenlernen“ hieß es anschließend in Workshops. Eine Lehrerin sowie ein Musiker aus Ghana, ein Wirtschaftler aus dem Kongo und ein Kfz-Mechaniker aus Uganda luden die Mädchen zu Workshops ein. Es wurde gemeinsam gesungen, getanzt und getrommelt. Bei diesen Aktivitäten sprang der Funke der afrikanischen Lebensfreude auf die Schüler über. Es waren vor allem die exotischen und für deutsche Ohren ungewöhnlichen Bewegungen, Klänge und Rhythmen, die von Anfang begeisterten.

Neben dem vielen Singen, Tanzen und Trommeln haben die Schüler sicherlich auch noch eines gelernt – wie der große Freiheitskämpfer Afrikas heißt. Es ist nämlich nicht Barack Obama, wie ein Schüler laut auf die Frage von Wolfgang Lieberknecht verkündete, sondern Nelson Mandela. Es bleibt also noch dringend Stoff für den Unterricht.