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Schulumzug Vier Männer und viel Schweiß

Noch vor der Sanierung der Schule in Welsleben liegt viel Arbeit an.

Von Sebastian Rose 27.06.2019, 01:01

Welsleben/Eickendorf l Ein lauter Knall, dann die Erleichterung. Das größte Sportgerät hat gerade seinen vorläufigen Zwischenplatz für die nächsten Monate gefunden. Der lange Barren steht an der Wand der Eickendorfer Sporthalle. Vier Männer rundherum. Ein Schnaufen ist zu hören. „Immerhin ist es hier in der Sporthalle nicht so warm wie draußen“, kommentiert Denis Duderstadt. Sein Kollege Günter Dübecke, ebenfalls Mitarbeiter bei der Gemeinde und seinerseits Mitglied im Gemeinderat, pflichtet ihm bei. „Jetzt ein kühles Bier“, seufzt er. „Das wär‘s.“

Über hundert Kubikmeter Kram, knapp 60 davon aus der Sporthalle und knapp 50 nochmal aus dem Hort, haben die vier Helfer aus Welsleben nach Eickendorf transportiert. Erst in den großen Lkw einladen, dann die Fahrt nach Eickendorf, abladen und schnell wieder zurück nach Welsleben. Mit dabei ist auch der Gemeindearbeiter Florian Hitschfel und einer der Organisatoren des Umzuges, Mario Brych.

Auch Brych hilft tatkräftig mit. Die Steppbretter sind fix vom LKW in die Sporthalle geladen. „Ich habe mich extra vom Büro- dienst freigestellt und helfe an der Front mit“, so Mario Brych weiter.

Währenddessen wuchten die anderen Helfer die restlichen Sachen in die kühle Sporthalle. Viele verschiedenste Bälle, Barren, Hütchenboxen, Matten und andere Sportutensilien finden sich in der immer voller werdenden Sporthalle ein. „Heute Morgen hatten wir ja schon über 28 Grad“, meint Günter Dübecke. „Jetzt sind es mindestens 33.“

Doch die kühle Halle wird nicht als Rastplatz verwendet. Immer wieder wird die Rampe hoch- und wieder runter gefahren. Günter Dübecke im Lkw, die anderen drei an der Laderampe. Große Teile werden in Teams getragen. Als alles ausgeladen ist, wird keine Pause eingelegt. „Weiter machen“, schallt es von der Lkw Ladefläche.

Gesagt, getan. Sofort fährt der Trupp wieder nach Welsleben, um dort die restlichen Sportutensilien zu überführen. Immer noch bei drückender Hitze und grellem Sonnenschein.

Ein paar Meter weiter in Richtung der anliegenden Felder befindet sich der Sportplatz und das Sportlerheim Eickendorfs. Seitdem die Sportler sich dem Kleinmühlinger/Zenser Sportverein eingeschossen haben, ist es hier ruhig geworden. Nur die Grünflächen sind im herausragenden Zustand. Grund dafür ist Carola Obenauff. Die Gemeindemitarbeiterin ist extra für die Sportstätte eingeteilt. „Damit sie nicht verkommt“, so Andreas Pluntke, Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde.

Er ist es auch, der für den Umzug des Hortes in die ehemaligen Sportlerräume verantwortlich ist. Doch anfangs war gar nicht klar, ob das Gebäude überhaupt für den kurzweiligen Umzug in Frage kommt.

„Anfangs haben wir mehrere Möglichkeiten in Betracht gezogen“, informiert Andreas Plunkte. „Erst war ein Tunnel von der Schule unter der Baustelle hindurch die Idee.“

Diese wurde schnell überworfen. Das Bürgerhaus in Eggersdorf wurde auch als Ort in Erwägung gezogen. „Hier war aber das Problem, die Kinder nach Eggersdorf zu bekommen“, so der Ordnungsamtsleiter weiter.

Ein privater Busunternehmer sollte ein Angebot abgeben, „dass wäre aber viel zu teuer gewesen.“ Also blieb letzten Endes nur das Sportheim in Eickendorf. „Dort haben wir perfekte Bedingungen vor Ort angefunden“, so Pluntke. Nun haben die Kinder viel Platz für ihre Hausaufgaben und zum Spielen. Die Schule ist quasi nebenan, der Sportplatz ist direkt hinter dem Sportheim, und ein großzügiger Hausaufgabenraum, der früher als Fitnessraum genutzt wurde, steht den 2. bis 4. Klässlern zur Verfügung.

„Die erste Klassenstufe lassen wir vorläufig im Gebäude der Schule, damit sie sich dort eingewöhnen können“, erklärt Andreas Pluntke.

Da die Kita jedoch in Welsleben bleibt, müssen die Mitarbeiter an manchen Tagen zwischen Eickendorf und Welsleben pendeln. „Das ist aber schon im Arbeitsvertrag so geregelt. Der gilt für das gesamte Bördeland“, so Pluntke weiter.

Je nachdem wie viele Hortkinder sich Nachmittag angemeldet haben, sind immer mindestens zwei Erzieher und Hortner in Welsleben vor Ort.

Andreas Pluntke weist noch einmal darauf hin, dass ab Donnerstag, 4. Juli, die Ferienhortbetreuung ausschließlich im Eickendorfer Sportheim in der Karl-Marx-Straße 18 stattfindet.