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Seepark Ungewisse Versorgung am Strand von Barby

Wenn der Sommer beginnt, wird der Seepark in Barby wieder mehr genutzt. Ärger gibt es über die mangelhafte Versorgung.

Von Thomas Höfs 17.06.2017, 01:01

Barby l Das Sommerwetter setzt sich in der kommenden Woche nach den Vorhersagen der Meteorologen durch. Damit erwartet der Seepark in Barby wieder täglich mehr Besucher.

Wenn in der kommenden Woche das Schuljahr endet, werden täglich wieder mehr Jugendliche das Freibad besuchen, freut sich Michaela Reinharz schon. Die Fachkraft für Bäderbetriebe sichert täglich den Badebetrieb in der kommunalen Einrichtung ab. In diesen Tagen ist sie vormittags meist noch allein. Erst an den Nachmittagen füllt sich der riesige Strandbereich etwas. Dabei beträgt die Wassertemperatur bereits gut 20 Grad Celsius.

Die kleine Rutsche am Strand ist aufgebaut und in der Mitte des Schwimmerbereichs gibt es eine schwimmende Insel. Hier können die Besucher gern in die Fluten springen.

Mit den steigenden Temperaturen in den kommenden Tagen rechnet Michaela Reinharz mit steigenden Besucherzahlen. Gut 10 000 Besucher erwartet sie pro Saison.

Etwas Ärger gibt es momentan mit der Versorgung im Seepark. Die Stadt hatte zu Saisonbeginn einen neuen Anbieter gesucht. Nachdem der neue Betreiber des Angebotes auch seine Arbeit aufgenommen hatte, sei die Versorgung nun auf wenige Tage beschränkt worden, sagte sie. Nur noch bei sehr heißem Wetter, so die unbestimmte Ankündigung, wolle der Betreiber weiter sein Angebot im Seepark unterbreiten, schildert sie die Situation.

Besucher, die sich nach der Versorgung vor Ort erkundigten, könne sie nun nicht sagen, wann der Versorger vor Ort sei, erklärt sie die missliche Lage für die Einrichtung. Schon an einigen schönen Tagen habe es keine Versorgung am Strand gegeben, bedauert sie.

Das Thema hat längst das Rathaus alarmiert. Bei der gestrigen Runde mit den Amtsleitern wurde die Situation besprochen, bestätigte Bürgermeister Torsten Reinharz. Die Stadt sei davon ausgegangen, dass der Betreiber der Versorgung jeden Tag vor Ort sei, sagte er. So genau sei dies aber in dem Vertrag mit der Stadt nicht festgeschrieben worden, räumte er ein. Nicht jedes Detail sei in dem Vertrag erfasst worden, weil die Verwaltung davon ausgegangen war, dass der Betreiber selbst ebenso ein Interesse habe, vor Ort Umsatz zu machen. Das Unternehmen aus dem Harz, welches die Kommune für die Versorgung am Seepark verpflichtet hatte, solle nun angesprochen werden, kündigte der Bürgermeister an.

Das Unternehmen solle dabei aufgefordert werden, regelmäßiger sein Angebot am Seepark zu unterbreiten. Die Stadt habe die Bedingungen des Anbieters erfüllt, sagte der Bürgermeister weiter. Der Anbieter müsse nicht einmal das Gelände des Seeparks befahren, um seinen Verkauf zu starten. Außerdem habe die Stadt bei der Anbietersuche mit offenen Karten gespielt und immer erklärt, dass die durchschnittliche Besucherzahl über die ganze Saison gezählt werde.

In der Freibadsaison könne es Tage geben, an denen die Besucherzahl nicht so groß sei. Daneben sei an sehr heißen Tagen mit sehr vielen Besuchern zu rechnen. Ob es in Zukunft nur noch an sehr heißen Tagen eine Versorgung am Strand gibt, bleibt abzuwarten.

Die ersten regelmäßigen Badegäste seien inzwischen schon zu Selbstversorgern geworden, hat Michaela Reinharz beobachtet. Unterm Strich dürfte das sporadische Angebot für weniger Umsatz sorgen, weil die Besucher nicht mehr darauf vertrauen, befürchtet sie.

Daneben leide ebenso die Attraktivität des Seeparks unter der nicht verlässlichen Versorgung, schätzt die Mitarbeiterin der Stadt ein. Ob ein Gespräch zwischen Mitarbeitern der Stadt und dem Imbissbetreiber etwas bringt, bleibt offen.

Zwar könne die Kommune dem Betreiber aufkündigen, bestätigt Torsten Reinharz. Das sei für ihn aber nicht der nächste Schritt, fügt er hinzu. Vor allem dürfte es sehr schwer werden, im laufenden Betrieb einen neuen Imbissbetreiber für den Seepark zu finden. Die lukrativsten Angebote in der Branche sind längst besetzt. Der Seepark zählt mit seinen jährlichen Besucherzahlen kaum dazu. Dennoch ließen sich vielleicht bei einer anderen Herangehensweise die Besucherzahlen mittelfristig steigern. Bei einem entsprechenden Angebot am Nachmittag könnte der Seepark auch zu einem interessanten Ausflugsziel für die Barbyer mit dem Rad sein, wenn es dort verlässlich ein Angebot gebe, schätzt der Bürgermeister ein.