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Soleturm Konzerte ohne Sondergenehmigung

Konzerte im Soleturm sind ab 1999 veranstaltet worden. Idee war gut, jedoch scheiterte es letztlich an der Umsetzung.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 16.01.2017, 18:01

Bad Salzelmen l Eine Premiere hat Schönebeck am 10. September 1999 erlebt. Damals fand zum ersten Mal ein Konzert im Soleturm selbst statt. Dafür musste extra eine Sondergenehmigung eingeholt werden, damit sich 50 bis 70 Menschen während des Konzertes in dem Turm aufhalten dürfen. Das Bergrecht schreibt nämlich eine Begehung mit maximal 15 Besuchern vor. heute finden im Soleturm keine Konzerte statt. Woran liegt das?

„Die Etablierung von Konzerten einzig im Soleturm war und ist nicht umsetzbar, da wir für diese Veranstaltungen immer die Sondergenehmigung vom Bergamt benötigen“, sagt Sibylle Schulz, Leiterin des Soleparks. Da selbst die Sondergenehmigung nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern zulasse und daher nur wenige Karten verkauft werden können, stehen Kosten und Aufwand in keinem Verhältnis, führt sie weiter aus.

Wie ist es überhaupt damals zu der Idee mit den Konzerten im Soleturm gekommen? „Die Reihe hieß ursprünglich ‚Musik im Kunsthof‘ und wurde dann auch als ‚Musik im Turm‘ benannt“, sagt Sibylle Schulz, die sich bei diesem Thema mit ihren Kolleginnen kurzgeschlossen hat, da sie damals selbst noch nicht die Leitung des Soleparkes inne hatte. Wie sie weiter erzählt, hat es 1999 den Dr.-Tolberg-Saal als Veranstaltungsort noch nicht gegeben. „Daher hat man versucht, im Kurareal ein Musikangebot für die Besucher im Kunsthof zu etablieren“, sagt sie. Die Konzerte fanden im Gartenbereich des Kunsthofes, als auch im Soleturm statt. „Mit der Fertigstellung des Dr.-Tolberg-Saals wurden die Konzerte hier etabliert und nur noch vereinzelt Konzerte im Kunsthof angeboten“, sagt sie.

Dass das Premierenkonzert im Soleturm keine Eintagsfliege gewesen ist, macht Sibylle Schulz mit einem kurzen zeitlichen Abriss deutlich. Demnach wurde 2000 im Kunsthof, Soleturm und auf der Außenfläche verschiedene Konzerte geboten. Da wären zum Beispiel „Wollner & Wollner“ sowie „Per due“. 2001 waren das Puppentheater Kaspari und das Ensemble Theatrum aus Hohen-erxleben zu Gast. „2002 war das Festjahr ‚200 Jahre Solheilbad‘, es gab die Landesmusikschultage sowie die Hochwasserbedrohung“, blickt Sibylle Schulz zurück. Seither hat sich die Musik-Reihe mehr oder weniger im Sande verlaufen.

Wenngleich die Konzerte im Soleturm heute nicht mehr stattfinden, so betont die Soleparkleiterin: „Seitdem ist es jedoch nicht still geblieben.“ Es erklangen immer wieder Melodien auf dem Kunsthof-Gelände. So war der Soleturm 2012 Station für „Klänge im Raum“, zum 15. Geburtstag ertönten die Stimmen des Handwerker Männerchores. „2016 versuchte ‚Eventum Gaudii‘ unter dem Namen ‚KleinKunsthof‘ eine neue unterhaltsame und musikalische Veranstaltungsreihe ins Leben zu rufen – leider ohne Erfolg“, sagt Sibylle Schulz.

Dafür, so die Soleparkleiterin, haben sich inzwischen zwei feste musikalische Termine etabliert: das Frühlingsallerlei (2017 am 22. April geplant) und das Herbstallerlei (2017 am 22. Oktober). Diese gelten als Konzerttermine des Shanty Chors Schönebeck im Kunsthof.

Außerdem werden 2017 wieder 14-tägig ab Mai die Kurkonzerte geboten, und „wir haben natürlich die verschiedensten Veranstaltungen im Dr.-Tolberg-Saal“, wirft Sibylle Schulz in die nahe Zukunft. Sie schätzt außerdem ein: „Der Kunsthof mit dem Soleturm, dem Schausiedehaus und dem Gartenbereich ist nach wie vor ein Ort für Veranstaltungen jeder Art, für Firmenevents und Privatfeiern wird das Angebot mit steigender Tendenz genutzt.“

Neu seit 2016 sei übrigens die Nutzung des Soleturms oder des Schausiedehauses für freie Trauungen, Erneuerung des Eheversprechens und ähnliches. „Auch thematische Kindergeburtstage im Kunsthof sind sehr beliebt“, sagt sie. Und: „So wie der Kunsthof jetzt aufgestellt ist, versprechen wir auch zukünftig all unseren Besuchern kurzweiligen Aufenthalt bei all unseren Veranstaltungen und Angeboten in der Welt des weißen Goldes.“