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Spendenaktion Rolfis Freunde wollen helfen

Im Schönebecker Tierheim soll eine neue Zwingeranlage für Hunde entstehen. Die Aktion läuft als Bürgerprojekt, 83.000 Euro werden benötigt.

Von Ulrich Meinhard 18.11.2017, 00:01

Schönebeck l Schön sind sie nun wirklich nicht, die Hundezwinger im Schönebecker Tierheim an der Barbyer Straße. Sie entsprechen den gesetzlichen Vorgaben für Fundtiere - ja - aber das war es dann auch schon. Nach heutigen Vorstellungen sieht eine annehmbare Anlage anders aus, verfügt zum Beispiel über einen großzügigen Auslauf. Von der verschuldeten Stadt ist kein Cent für eine neue Zwingeranlage zu erwarten. Das Team des Tierheims behilft sich zu einem nicht geringen Maß ohnehin durch Spenden. Menschen, die ein Herz für Tiere haben, gibt es durchaus. Die einen bringen Futterspenden, die anderen stecken Geld in die Spendenbüchse. Für eine neue Zwingeranlage reicht das alles nicht. Die würde im Schönebecker Fall rund 83.000 Euro kosten. „Der Platz dafür ist da“, versichert Kerstin Kauert im Gespräch mit der Volksstimme.

Sie ist die Vorsitzende des Tierschutzvereins Schönebeck. Der Verein nimmt im Auftrag der Stadt die Unterbringung von Fundtieren vor. So manchem Politiker hat Kerstin Kauert schon auf den Zahn gefühlt, in der Hoffnung, er oder sie würde sich für das Tierheim stark machen. Bei so manchem Förderprogramm hat sie einen Antrag gestellt. Manchmal erfolgreich, manchmal nicht. In punkto Hundezwingeranlage war bislang alles für die Katz...

Doch seit mehreren Monaten machen sich einige Schönebecker Persönlichkeiten für dieses Projekt stark - und es werden langsam immer mehr. Die Chefin der Städtischen Wohnungsbau GmbH, Sigrid Meyer, hat sich den Bau einer neuen Zwingeranlage auf die Fahnen geschrieben. Spätestens seit dem Sommer, als sie im Tierheim im Namen aller SWB-Mieter eine Spende übergab und die in die Jahre gekommene Zwingeranlage sah, war für sie klar: Hier muss was geschehen.

Mittlerweile gibt es eine Arbeitsgruppe Tierheim, zu der neben Sigrid Meyer unter anderem Andreas Eberle vom Bildungsunternehmen Teutloff, der Künstler und Werbefachmann Heinrich Huke, der Architekt Peter Specht, Karlheinz Schuppe vom Naturschutzbund und natürlich Kerstin Kauert gehören. Auch mehrere hiesige Handwerksfirmen haben signalisiert, nach ihren Möglichkeiten helfen zu wollen. Symbol-Tier der Hilfsaktion ist „Rolfi“, ein Deutscher Schäferhund mit Schlappohr. Den hat es im Tierheim wirklich gegeben. Inzwischen hat er ein neues Zuhause gefunden.

Nicht so knapp 15 Artgenossen, die aktuell auf ihre Vermittlung warten. Beim Rundgang verweist Kerstin Kauert auf eine vor einigen Jahren neu hinzugekommene Fläche, die einst der Firma Untergrundspeicher Schönebeck gehörte. Die Stadt hat die Fläche dem Tierheim zur Nutzung übergeben, inklusive Bebauungsplan. „Es gibt tolle Vorstellungen. Leider fehlt uns der Esel, der Geld ausspuckt“, beschreibt Kerstin Kauert das Problem. Die Fläche muss von Grünwuchs und von alten Gebäuden beräumt und schließlich auch eingezäunt werden, bevor hier eine Zwingeranlage entstehen kann. Sie hätte auch den Vorteil, dass das Gebell der Hunde an dieser Stelle am wenigsten von Anwohnern als störend empfunden wird - dafür liegt sogar ein Gutachten vor. Die bisherige Zwingeranlage soll erst einmal stehenbleiben und zurückgebaut werden, wenn das Geld dafür vorhanden ist.

Die Aktion „Wer hilft Rolfi“ läuft also. Wer das Projekt unterstützen und „Rolfi“ helfen will, kann auf das Konto des Tierheims Schönebeck eine Spende unter dem Stichwort „Rolfi“ einzahlen, Kontonummer 381076393, DE10800555000381076393, bei der Salzlandsparkasse.