1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Gestern Bambi, heute Rautenkranz

Sportlerball Gestern Bambi, heute Rautenkranz

Volles Haus beim SSV-Blau-Weiß-Sportlerball Freitagabend im Barbyer „Rautenkranz“.

Von Thomas Linßner 20.11.2016, 17:24

Barby l Einen Abend zuvor war Doppel-Olympiasieger Sebastian Brendel noch zu Gast bei der Bambi-Verleihung in Berlin, wo er für den Publikums-Bambi nominiert war; am Freitag stand er auf dem Parkett des Barbyer „Rautenkranz“ (wo er am Ende feststellte, dass in Barby das Buffet besser war ...).

Hauptorganisator Peter Netzeband hatte einen Beamer installiert, auf dem wichtige Olympia-Mitschnitte des Fernsehens wiederholt wurden. Zu sehen waren die Endläufe von Brendel im Einer-Canadier und des Deutschen Kajak-Vierer in Rio. Im Vierer saßen auch Tom Liebscher und Marcus Groß, die ebenfalls nach Barby gekommen waren.

Es war ergreifend, wie das Publikum die Rennen mit verfolgte, als würden sie gerade live gesendet. Am Ende gab es sogar stehende Ovationen für die Sieger. „Es ist toll, wir haben bei den Szenen damals vor dem Fernseher mit gefiebert. Und nun stehen diese Sporthelden hier mit uns zusammen im Saal“, sagte einer der Gäste. Brendel, Liebscher und Groß dürften diese Fernsehaufnahmen von Rio mit Sicherheit schon x-mal gesehen haben. Dennoch stand ihnen die Freude ins Gesicht geschrieben. „Es ist Wahnsinn, wie die Leute hier in Barby mitgehen“, staunte Sebastian Brendel. Auch Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch gestand: „Ich glaube, so einen Sportlerball kriegen wir bei uns nicht hin.“

Marcus Groß hatte seine beiden Goldmedaillen mitgebracht. „Darf ich die mal anfassen?“, bat Bürgermeister Jens Strube. Und er staunte, „wie schwer die sind“. Auch Landrat Markus Bauer war fasziniert. Der Nienburger räumte ein, mit olympischen Gold schon mal in Berührung gekommen zu sein. Marathon-Läufer Waldemar Cierpinski - er stammt aus Jesar (zwischen Calbe und Nienburg) - hatte es bei olympischen Spielen 1976 in Montreal und 1980 in Moskau errungen.

SSV-Vize und Kanutrainer Peter „Netze“ Netzeband hatte wesentlichen Anteil am Gelingen des Sportlerballs. Der Tiefbauunternehmer war sich bewusst, dass heutzutage nichts ohne den Mammon geht. Also trommelte er mit großem Fleiß dutzende Sponsoren zusammen, die die Party unterstützten. SSV-Chef Steffen Grafe war mit der Resonanz zufrieden. Die Veranstaltung sei zum „Selbstläufer“ geworden. Er hatte den Sportlerball vor fünf Jahren „reaktiviert“, nachdem 14 Jahre vorher überhaupt keine solche Veranstaltung stattgefunden hatte. Alle acht Abteilungen entsandten Vertreter in den „Rautenkranz“.

Der umtriebige Peter Netzeband war bei den Spielen in Rio als Zuschauer dabei gewesen. „Da habe ich unseren Fahnenträger Sebastian gleich gefragt, ob er nach Barby kommt“, verriet der ehemalige aktive Kanute, der heute in Wespen wohnt.

Am Ende wurde Bürgermeister Jens Strube als früherer SSV-Vorsitzender gewürdigt. Wonach das Unvermeidliche geschah: Er sang vor großem Publikum seinen Spezial-Hit „Alte Kameraden“.