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Stadtumbau Abrissbirne kommt oft bei alten Häusern

In den Städten und Gemeinden des Landkreises Schönebeck sind leer stehende und lange nicht genutzte Gebäude ein Dauerproblem.

Von Thomas Linßner 07.06.2016, 01:01

Barby l Erst vor wenigen Wochen sorgte der Abriss der ehemaligen Druckerei Kropp/Huhn für einiges Aufsehen in Barby. Weil Gefahr im Verzug war, herabstürzende Fassadenteile zu Schäden an einem parkenden Auto führten, entschloss sich der Landkreis relativ schnell, das Gebäude in einer „Ersatzvornahme“ abreißen zu lassen. Das heißt, der Kreis finanzierte die Abrisskosten, die dem Eigentümer in Rechnung gestellt werden. Falls der irgendwann mal wieder zahlungsfähig sein sollte, was er momentan offenbar nicht ist.

Im vergangenen Jahr wurden 2634 Wohnungen „vom Wohnungsmarkt genommen“, nachdem es 2014 noch 2343 Wohnungsabgänge waren. Dies gab das Statistische Landesamt anhand aktuell vorliegender Daten bekannt. Neben dem vorherrschenden physischen Abbruch umfasst der Abgang auch den Wegfall von Wohnungen durch Teilrückbau, Stilllegungen, Zusammenlegungen und Nutzungsänderungen. Dazu zählten das Gnadauer Bahnhofsgebäude ebenso wie das ehemalige Barbyer Stadtcafé und ein leer stehendes Wohnhaus an der Brandgasse. In diesem Jahr kommt die oben genannte Druckerei Kropp/Huhn an der Schloßstraße hinzu.

Gemeldet wurde landesweit der Abriss von 214 Ein- und Zweifamilienhäusern. Weiterhin wurde den Baubehörden die Beseitigung von 198 Mehrfamilienhäusern mit 2078 Wohnungen angezeigt. Bei letztgenannter Bauwerkskategorie befand sich fast die Hälfte der Wohnungen in Gebäuden, die nach 1970 errichtet wurden. Nachdem viele Jahre überwiegend Plattenbauten das Abrissbild prägten, hat sich 2015 der Abrissschwerpunkt auf Gebäude mit einem Baualter von mehr als 45 Jahren verlagert.

In den Jahren zuvor verschwanden in Barbys Pömmelter Straße/Schenkenweg drei Plattenbauten aus den 1980er Jahren.

Darüber hinaus wurden im vergangenen Jahr 530 sogenannte Nichtwohngebäude mit einer Nutzfläche von 295 000 Quadratmetern beseitigt. Dabei handelt es sich in erster Linie um landwirtschaftliche Betriebsgebäude, Fabrik- und Werkstattgebäude sowie Büro- und Verwaltungsgebäude.