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Standort Solequell und Kombi-Bad vereint?

Es gibt eine neue Idee, wohin das geplante Schönebecker Kombi-Bad kommen könnte: direkt neben den Solequell.

Von Ulrich Meinhard 26.11.2017, 00:01

Schönebeck l Das Aus des Freibades in der Barbarastraße und das Aus der Volksschwimmhalle in der Johannes-R.-Becher-Straße gelten als besiegelt. Beide Einrichtungen sind in die Jahre gekommen, müssen grundhaft erneuert werden. Der Stadtrat hat die Verwaltung bereits 2015 beauftragt, sich über die Zukunft der Bäder Gedanken zu machen. Deshalb entstand eine Arbeitsgruppe, die nun eine Machbarkeitsstudie vorgelegt hat. Die Empfehlung: Eine kombiniertes Hallen- und Freibad soll auf dem Gelände des ehemaligen Busbahnhofes an der Söker Straße entstehen. Als weitere Standorte waren die Salineinsel und die Johannes-R.-Becher-Straße ins Auge gefasst worden.

Jetzt aber gibt es einen ganz neuen Vorschlag. Warum das Kombi-Bad nicht neben dem Solequell errichten? Diese Idee stammt vom Personalrat des Soleparks und ist während der Sitzung des Kur- und Gesundheitsausschusses am Montag zur Sprache gekommen - allerdings im nichtöffentlichen Teil. Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU), der die Kurausschuss-Sitzung leitete, wollte den Vorschlag mit ins Rathaus nehmen und dort vorstellen. Da muss dann aber wohl etwas dazwischen gekommen sein. Dezernent Joachim Schulke reagierte im Sozialausschuss am Mittwochabend erstaunt, als ihn Stadtrat Matthias Menzel (CDU) auf diese Idee hin ansprach: „Ich habe davon keine Kenntnis“, sagte Schulke.

Es war dem leitenden Verwaltungsmitarbeiter anzumerken, dass ihm dieser neue Standort-Gedanke ganz und gar nicht schmeckt. Beide Bäder - sowohl Solequell als auch das geplante Kombi-Bad - würden im Vollbetrieb laufen, gab er zu bedenken, sprich: jedes Bad braucht seine Leute selbst. Synergieeffekte beim Personal seien nicht möglich. Und überhaupt sei der personelle Austausch zwischen den Bädern bereits einmal durchgespielt worden. „Die Machbarkeit ist nicht gegeben“, sagte Schulke.

Er betonte: „Deshalb ist es so wichtig, dass der Standort jetzt mit Pflöcken eingeschlagen wird.“ Mit anderen Worten: Der Dezernent will Planungssicherheit und keine weiteren Könnte-hier-könnte-da-Diskussionen. Außerdem sei das Nutzerklientel von Solequell und Freibad beziehungsweise Hallenbad ein ganz anderes.

Auch Stadtrat Helmut Huppertz (CDU) hob hervor: „Wir müssen es jetzt festklöppeln, sonst kommen immer wieder neue Vorschläge.“ Stadtrat Thomas Mogge (FDP/Rettet die Altstadt) argumentierte, dass ein Kombi-Bad, gebaut zwischen Gradierwerk und Solequell, den Kurbetrieb stören würde. Auch Stadträtin Marlis Ekrutt (CDU) kann keine Synergieeffekte ausmachen. Das eine stehe für Erholung und Entspannung, das andere habe eher Spaßfaktor und stehe für sportliche Ambition.

Die Chefin des Eigenbetriebes Solepark, Sibylle Schulz, sagte im Gespräch mit der Volksstimme, dass sich der Personalrat Gedanken mache um die berufliche Zukunft der Mitarbeiter. So sei die Idee entstanden.

Im Sozialausschuss fand sie wenig Gegenliebe. Die Stadträte votierten einstimmig für den Standort an der Söker Straße. Jetzt muss noch der Stadtrat entscheiden, der am 7. Dezember tagt.