Stichwahl Reinharz und Weinert

Am Sonntag waren 7410 Einwohner der Einheitsgemeinde Barby aufgerufen, ihren Bürgermeister zu wählen.

Von Thomas Höfs 23.10.2016, 22:42

Barby l Die Wahlbeteiligung an der Barbyer Bürgermeisterwahl verlief am Sonntag verhalten. Vor allem in den kleineren Ortschaften erreichte sie bis zum Mittag nicht die 50-Prozent-Marke, sagte Stadtwahlleiterin Karin Knopf. In der Stadt Barby selbst mit den drei Wahlbezirken war nach ihren Angaben die Wahlbeteiligung größer.

Hier konnten die Einwohner in den beiden Schulen und im Gerätehaus der Feuerwehr ihre Stimme abgeben. Neun Bürger stellten sich bei der Bürgermeisterwahl. Amtsinhaber Jens Strube (parteilos) stellte sich nicht wieder dem Wählervotum. Nach dem Ende seiner Amtszeit Mitte Januar erreiche er bald das Rentenalter, sagte er seinerzeit zur Begründung.

Ohne den Bonus des Amtsinhabers starteten deshalb alle neun Bewerber für das Amt des Chefs im Rathaus in den Wahlkampf. Obwohl die Auswahl an Bewerbern groß war, lag die Wahlbeteiligung gestern nur bei 54,31 Prozent. Von den 7410 wahlberechtigten Bürgern gaben 4025 Einwohner eine gültige Stimme ab, sagte Karin Knopf. 31 Stimmen waren ungültig.

Keiner der neun Bewerber erreichte im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Die meisten Stimmen erhielt der SPD-Kandidat Torsten Reinharz. 36,05 Prozent der Bürger stimmten für ihn. Damit erhielt er die größte Zustimmung bei der Wahl. Auf dem zweiten Platz landete der CDU-Kandidat Jörn Weinert. Auf ihn entfielen 17,9 Prozent der abgegebenen Stimmen. Auf den dritten Platz kam Frank Fabian. Auf ihn entfielen 14,76 Prozent der abgegebenen Stimmen. Der Ortsbürgermeister von Groß Rosenburg, Michael Pietschker, erreichte 12,77 Prozent der Stimmen und kommt damit ebenso nicht in die Stichwahl. Mit weitem Abstand folgte Andreas Rinne. Er kommt auf 6,91 Prozent Zustimmung. Mit Thomas Warnecke trat ein weiterer Ortsbürgermeister bei der Wahl an. Der Pömmelter holte 3,95 Prozent der Stimmen. Steffen Grafe folgte ihm mit 3,06 Prozent Zustimmung. Günter Schuboth erhielt 1,99 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die geringste Zustimmung erhielt mit Marie-Christin Rausch die Bewerberin der AfD mit nur 1,86 Prozent der Stimmen.

Die Stadtverwaltung veröffentlichte am Sonntagabend die Wahlergebnisse der einzelnen Wahlbezirke im Internet. Allerdings mussten sich die Bürger dabei in Geduld üben, sagte Karin Knopf. Es dauerte einige Zeit, die vielen Zahlen in die Liste eingetragen waren, schilderte sie.

Die ehrenamtlichen Wahlvorstände brauchten bis zu einer Stunde, um die Wahlzettel auszuzählen. Am längsten dauerte die Auszählung in der Sekundarschule in Barby neben dem Rathaus. Der Stimmbezirk war auch der größte und hatte eine gute Wahlbeteiligung, sagte sie.

Zufrieden zeigte sich Torsten Reinharz über das Ergebnis. „Es ist das eingetreten, was ich erwartet habe“, sagte er nach der Auszählung der Stimmen. Doch nach der ersten Wahl ist vor der Stichwahl. Nun gehe es darum, diejenigen Wähler zu überzeugen, die im ersten Wahlgang für einen anderen Bewerber ihre Stimme abgegeben haben, sagte er weiter.

Deshalb werde er sich Anfang der Woche mit den Wahlkampfteam zusammensetzen, um die Strategie für die kommenden Wochen zu besprechen. Etwas enttäuscht zeigte er sich von der Wahlbeteiligung. Er hätte mit mehr Beteiligung gerechnet, erklärte er. Dennoch sage der Durchschnittswert nicht viel aus. In einigen Orten haben sich die Bürger vorbildlich an der Wahl beteiligt. In anderen Orten sei die Beteiligung dafür geringer ausgefallen. Ziel der kommenden Wochen müsse es sein, die Wähler für den zweiten Wahlgang zu mobilisieren. CDU-Kandidat Jörn Weinert war am Sonntagabend nicht erreichbar. Er tritt bei der Stichwahl nun als zweitplatzierter Bewerber automatisch an.

Für die Stichwahl am Sonntag, 6. November, erhalten die wahlberechtigten Bürger nicht noch einmal eine Wahlbenachrichtigung. Bei der Stichwahl müssen die Bürger ihren Ausweis in das Wahllokal mitnehmen. Für die gut 100 Wahlhelfer, die die erste Bürgermeisterwahl absicherten, heißt es, dass sie sich in zwei Wochen wiedersehen.

Auf viele Wahlhelfer kann sich Wahlleiterin Karin Knopf seit vielen Jahren bereits verlassen. Dabei, sagte sie, ist der Wahltag für die Wahlhelfer sehr anstrengend. Sie müssen am Sonntag früh aufstehen, um das Wahllokal um 8 Uhr zu öffnen. Zehn Stunden müssen sie dann den Dienst an der Wahlurne absichern. Die eigentliche Konzentration sei dann aber vor allem bei der Auszählung notwendig. Sie dankte allen Helfern für ihren Einsatz. Dass die Bürgermeisterwahl reibungslos ablief, sei ihnen zu verdanken, schilderte sie. Wahlberechtigte, die nicht bis zum Wahltag warten wollen, können ebenso wieder die Briefwahl für die Stichwahl nutzen.