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Erik Neutsch Straße in Schönebeck soll nach Erik Neutsch benannt werden

Von Andre Schneider Aktualisiert: 19.4.2021, 10:01

Schönebeck. Manchmal braucht es in der Politik viel Geduld. Das beweist die Fraktion der Linken. Doch jetzt soll sich der lange Atem endlich auszahlen. Die Partei will, dass eine neue Straße in Schönebeck Erik-Neutsch-Straße genannt wird.

Das neue Wegstück liegt im Bereich Schillerstraße. Dort entstehen neue Wohnhäuser einer Wohnbaugenossenschaft – und eben ein neues Straßenstück. „Wir hatten auch überlegt, eine längere Straße nach Erik Neutsch zu benennen“, berichtete Linken-Fraktionsvorsitzende Sabine Dirlich. Doch das bringt für die Anwohner eine Menge Aufwand mit sich. Personalausweise und andere Papiere müssten aufwendig geändert werden. Das sei nicht zielführend. „Wir wollen ja etwas Schönes schaffen“, so Dirlich.

Claus erklärt sich befangen

Roland Claus liegt die Widmung einer Straße für den Schönebecker Journalisten und Schriftsteller sehr am Herzen. Er engagiert sich im Vorstand der Erik-Neutsch-Stiftung, die den Nachlass verwaltet. Daher kündigte er an, sich für diesen Teil der Abstimmungen als befangen zu erklären.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass er sich seit 2019 dafür einsetzte, eine Straße nach der Schönebecker Persönlichkeit zu benennen. In der Stadtratssitzung von 3. September 2019 erhielt der Antrag bereits eine breite Zustimmung. Bei drei Enthaltungen und 29 Ja-Stimmen und wurde angenommen. Demnach sollte jeweils eine neue Straße nach Erik Neutsch und eine weitere nach dem Schönebecker Künstler Werner Tübke benannt werden. Nun soll also der erste Vorschlag in die Tat umgesetzt werden. Dirlich und Claus setzen auch in dieser Periode auf eine breite Zustimmung.

Neutschs 90. Geburtstag naht

Erik Neutsch wäre im Juni 90 Jahre alt geworden. „Das wäre gerade jetzt ein schönes Zeichen“, so Roland Claus, der dem Literaten „häufig begegnete“, wie er sagt.

Doch war Erik Neutsch überhaupt? Erik Neutsch wurde, so geht es aus einem Porträt der Rosa-Luxemburg-Stiftung hervor, 1931 in Schönebeck geboren, studierte von 1950 bis 1953 an der Universität Leipzig, schloss als Diplom-Journalist ab und arbeitete anschließend als Kultur- und Wirtschaftsredakteur bei der Bezirkszeitung „Freiheit“ in Halle von 1953 bis 1960.

Bekannt: Spur der Steine

Anfang der 60er-Jahre erschienen erste Erzählungen, 1964 dann der Roman „Spur der Steine“, der moralische Maßstäbe für das solidarische Zusammenleben in einer sozialistischen Gesellschaft setzte, so die Stiftung. Neutsch erhielt zwei Mal den Nationalpreis für Kunst und Literatur, den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste sowie den Literaturpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes und weitere Ehrungen. Von 1974 bis 1990 war er Mitglied der Akademie der Künste der DDR, ab 1990 Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller. Erik Neutsch starb am 20. August 2013 in Halle und hinterließ einen bedeutenden literarischen Nachlass, der in der DDR durchaus umstritten war. Der Film seines wohl bekanntesten Werkes Spur der Steine landete auf dem Index der DDR. Das Buch wurde allerdings nicht verboten. An Neutschs Geburtshaus an der Blumenstraße prangt schon heute eine Gedenktafel. Neutschs Werk bleibt so in Erinnerung.

Sitzungstermine Schönebecker Politik

Den traditionellen Auftakt zur Sitzungsrolle macht am Montag ab 17 Uhr der Bauausschuss. Er findet im großen Sitzungssaal des Rathauses statt.

Auf der Tagesordnung stehen weiterhin die Ausweisung eines Bolzplatzes in Bad Salzelmen, die Erhebung von Straßenausbaubeiträgen sowie Schönebecks Zukunft im EU-Förderprogramm „Leader“. Auch Einwohner haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Dienstag beschäftigt sich ab 17.30 Uhr der Finanzausschuss mit ähnlichen Themen. Außerdem wird der Abarbeitungsstand des städtischen Haushaltes besprochen.

Am Mittwoch folgt der erste Ortschaftsrat. Die Mitglieder aus Plötzky tagen ab 18.30 Uhr im Bürgerhaus. Die Räte in Pretzien (26. April, 18.30 Uhr, Gaststätte „Alter Krug“) und Ranies (27. April, 18.30 Uhr, Ortschaftsbüro) tagen in der Folgewoche.

Der Wirtschaftsausschuss findet Donnerstag um 17 Uhr statt.

Am 28. April treffen sich die Mitglieder des Sozialausschusses ebenfalls um 17 Uhr im Rathaus.

Als vorbereitende Sitzung auf die Stadtratssitzung gilt der Hauptausschuss am 3. Mai.

Die 14. Sitzung des Schönebecker Stadtrates ist für den 27. Mai terminiert und findet im Dr.-Tolberg-Saal statt.

Quelle: Stadtverwaltung