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Straßensanierung Eine Frage der Priorität

Die Kreisstraße 1291 zwischen Kleinmühlingen und Zens ist baufällig. Die Gemeinde Bördeland hofft auf Geld vom Kreis für Sanierungsarbeiten.

Von Emily Engels 09.05.2016, 17:24

Zens l Schlaglöcher, sanierungsbedürftige Dehnungsfugen und andere Unregelmäßigkeiten: Die Mängel an der Kreisstraße (K) 1291 dürften jedem, der schon mal zwischen Kleinmühlingen und Zens unterwegs war, bekannt sein.

„Eine Verschlechterung der Straße darf nicht passieren“, erklärte Bördelands Bürgermeister Bernd Nimmich (SPD) beim Treffen mit Ortsbürgermeister Frank Ahrend (CDU) und Bundestagsabgeordnetem Burkhard Lischka (SPD). Trotzdem vermutet er, dass dies der Fall sein wird - wenn nicht bald etwas passiert. Denn eine hohe Nutzung durch landwirtschaftliche Fahrzeuge belaste die eh schon angeschlagene Straße zusätzlich und die Anzahl der Schlaglöcher habe zugenommen. „Wir haben inzwischen drei bis fünf landwirtschaftliche Anlieferungen pro Tag“, bestätigte Frank Ahrend. Die Straße könne dem Gewicht der Schweinetransporter, Ernte- und Nutzfahrzeuge auf Dauer nicht Stand halten. Für ihn sei die Straße eine wunde Stelle inmitten der ländlichen Idylle.

„Der Kreis muss schauen, was gemacht werden kann“, war auch für Lischka klar. Um zu schauen, was für Sanierungsarbeiten in Frage kommen, müsse die zwei Kilometer lange Strecke begutachtet und ein Kostenvoranschlag angefertigt werden. Wie viel Geld benötigt werde, sei davor schwer einzuschätzen, so Nimmich. „Die kostengünstigste Lösung wäre eine Tragdeckschicht“, erklärte der Bauamtsleiter der Gemeinde Bördeland, Georg Skorsetz. Bei einer Dicke von zwölf bis 15 Zentimeter könne man mit der Asphaltschicht alle Mängel abdecken.

Da es sich um eine Kreisstraße handelt, muss der Salzlandkreis die Kosten der Sanierung übernehmen. Deshalb will Nimmich jetzt mit Landrat Markus Bauer und dem Leiter des Kreiswirtschaftsbetriebes, Ralf Felgenträger, einen Termin abstimmen.

„Leider liegt die K 1291 auf unserer Prioritätenliste weiter hinten“, äußerte sich Felgenträger auf Anfrage der Volksstimme. Er werde sich die Straße anschauen und das Anliegen ernst nehmen, versprechen könne er jedoch nichts. Auf Frank Ahrends Prioritätenliste hingegen steht das Problem an einer höheren Stelle. „Das Bördeland ist nur so stark wie sein schwächstes Glied“, meinte er. Zens sei zwar mit 300 Einwohnern klein, trotzdem müssten die Anliegen der Bürger ernst genommen werden. Der Ortsbürgermeister sieht bei der Frage um die Kreisstraße über den Tellerrand hinaus. So habe die Strecke zwischen Kleinmühlingen und Zens nicht zuletzt eine überregionale Bedeutung. „Die Wichtigkeit einer Straße darf nicht immer nur nach Häufigkeit gehen“, warnte er. So sei die K 1291 eine wichtige Umleitungsstraße zwischen Calbe und Schönebeck. Im Havariefall würden 100 Prozent der Autos über die Kreisstraße fahren. Spätestens wenn ein Rettungswagen auf der huckeligen Straße nicht schnell genug vorankomme, könne es fatale Folgen haben, so Ahrend.