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Straßensperrung Gesperrte Straße nervt Bürger weiter

Im Breitenhagener Ortschaftsrat machten rund 70 Bürger ihren Unmut über die nicht enden wollende Kreisstraßensperrung laut.

Von Thomas Linßner 31.01.2018, 02:00

Breitenhagen l Die Freigabe des sanierten Kreisstraßenabschnitts vom Ortsausgang Groß Rosenburg bis zum Abzweig nach Lödderitz verlängert sich voraussichtlich bis 30. April 2018. Das bringt besonders die Anwohner Breitenhagens auf die Palme, die Umwege fahren müssen. Offiziell führt die Umleitungsstrecke über Lödderitz, inoffiziell über die Alte Zerbster Straße, die ein ländlicher Betonstreifenweg ist.

Der Salzlandkreis als Auftraggeber der Hochwasserschadensbeseitigungsmaßnahme streitet sich seit Ende vorigen Jahres mit der Baufirma wegen Qualitätsmängeln herum. Wer weiß, wie lange in Deutschland derartige Streitigkeiten dauern können, wird sich über die Dauer der Sperrung nicht wundern.

„Da wir keine Einigung mit dem Auftragnehmer erzielen konnten, haben wir eine Rechtsanwaltskanzlei mit der Durchsetzung der Interessen des Salzlandkreises beauftragt. Sie wird auch prüfen, ob und unter welchen Voraussetzungen eine eingeschränkte Verkehrsfreigabe erfolgen kann, ohne dass die durch uns gestellten Forderungen vakant werden“, konnte Ralf Felgenträger, Betriebsleiter des zuständigen Kreiswirtschaftsbetriebes des Salzlandkreises, auf der jüngsten Breitenhagener Ortschaftsratssitzung wiederholen. Nur so viel: Es wird die Qualität des Fahrbahnaufbaus bemängelt. Auf Details des schwebenden Rechtsstreits mit der Baufirma wollte und konnte er nicht eingehen.

Rund 70 Breitenhagener und Rosenburger hatten sich im Feuerwehrgerätehaus eingefunden, um ihrem Unmut Luft zu machen. Ralf Felgenträger musste sich zahlreichen Fragen stellen und war einigen Vorwürfen ausgesetzt. Zum Beispiel: Es sei eine Zumutung, dass sich über einen derart langen Zeitraum so viele Mehrkilometer bei der Fahrt zur Arbeitsstelle anzuhäufen. Die Bürger zeigten sich skeptisch, dass der Rechtsstreit wirklich im Frühjahr entschieden und die Kreisstraße Ende April freigegeben wird. Auch der schlechte Zustand der (inoffiziellen) Umleitung über die Alte Zerbster Straße wurde kritisiert.

Konnte er auch zu den ersten Punkten nicht viel sagen, sicherte Ralf Felgenträger zumindest eine Reparatur des ländlichen Weges zu. Dort wurden nach dieser Kritik in den vergangenen Tagen die Schlaglöcher mit Schotter gefüllt und verdichtet. Ein weiterer Kritikpunkt war auch die Situation Breitenhagens mit Blick auf den öffentlichen Nahverkehr, die sich durch Dauersperrung und Umleitung verschlechtert habe. Felgenträger sicherte zu, das Problem im zuständigen Fachdienst beim Salzlandkreis anzusprechen. Ortsbürgermeister Hans-Georg Buszkowiak brachte ein Projekt ins Spiel, das im Bördeland mit Kleinbussen funktioniere.

Aber auch Dinge, die nur indirekt mit dem Straßenbau zu tun haben, wurden angesprochen. So meinte ein Landwirt, dass die bisher gepflanzten Büsche an der Kreisstraße genau auf der Ackergrenze in den Boden kamen.

Felgenträger versicherte, dass die Bepflanzungen nicht auf der Ackergrenze stattfänden. Das Problem bestehe vielmehr darin, dass viele Landwirte immer wieder ihre Äcker bis an die Bäume oder die Straße pflügen würden, womit sie juristisch das Grundstück des jeweiligen Baulastträgers in Anspruch nehmen. Der Kreisstraßenschef versprach, den konkreten Fall zwischen Groß Rosenburg und Breitenhagen prüfen zu lassen. Die gestrige Volksstimme-Nachfrage ergab: Die Anpflanzungen sind korrekt und haben einen Abstand von 1,50 Meter von der Flurstücksgrenze.