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Theater Heldenhafter Englisch-Einsatz

Akteure des White Horse Theatres weckten mit ihrer Superhelden-Geschichte bei Calbenser Schülern Interesse an der englischen Sprache.

Von Susann Salzmann 13.05.2018, 05:00

Calbe l Erschrecken Sie nicht bei dieser Testfrage: Aber können Sie 8.375.842 ad hoc durch 4.187.921 teilen? Die Rechenmaschine hat Silver Jane im Kopf. Zwei Finger hebt das Mädchen mit den silbernen Haaren hoch. Das Ergebnis. In weniger als einer Sekunde. Da kann der Mathelehrer nur noch eines: Niederknien und seinen Zeigestock als Zeichen der „Amtsabgabe“ an Silver Jane weiterreichen. Weniger die Mathematik als die Weltsprache Englisch steht im Fokus, als die weibliche Superheldin das Friedrich-Schiller-Gymnasium besucht.

Geht es darum, den Schülern eine Art Lernschub zu vermitteln, englische Vokabeln und Grammatik zu pauken, setzt die Bildungsrichtung einmal im Jahr auf das professionelle Tourneetheater aus England, „White Horse“. So auch jüngst, als sich vier englische Muttersprachler in die Herzen von 170 Fünft-, Siebt- und Achtklässlern spielen. „Das ist Englisch aus erster Hand und ein ganz anderes, als sie es von uns hören“, kommentiert Englischlehrkraft Katrin Spohn die Bedeutung des für die Kinder besonderen Ereignisses. Fachkollegin Kathrin Nindel stimmt nickend zu. Das Theaterstück sei mehr als ein spaßiger Zeitvertreib. Die Schüler hören natürlichen englischen Sprachakzent.

Es geht um ein ungekünsteltes Sprechtempo und die sogenannte Intonation - die Veränderung im Klang oder Ausdruck eines Wortes, das an verschiedene emotionale Situationen angepasst wird. Sophie Stoneman ist als Akteurin völlig überzeugt, dass sprachlich gesehen allerlei bei den Schülern hängen bleibt. Vor allem, weil es ein lustiger und lockere Weg sei, auf Tuchfühlungskurs mit der Sprache zu gehen. Seit Oktober des vergangenen Jahres gehört die Engländerin zum Theater.

Die Geschichte um Silver Jane ähnelt der von „Superman“. Klugheit, Flugfähigkeiten und Stärke sind Eigenschaften, die die Kinder gleich vor Ort auf Englisch zusammentragen. Und wenn in die Ohren doch fremde Vokabeln dringen?

Dann senkt Ferdinand Pirau aus Brumby nicht etwa resigniert den Kopf. Handlung, Mimiken und Gesten ließen schließlich immer einen Rückschluss zu. Manche - so wie Nico Janich aus Nienburg - fühlen sich mit und durch ein solches Stück motiviert, Kontakte mit englischen Muttersprachlern aufzubauen. Zu einem pflege er sogar schon einen regelmäßigen Kontakt, erzählt der Elfjährige.