Einsatzkräfte üben Fotografieren

Calbe l Die Rauchentwicklung ist schon vom Uferrand aus beträchtlich und nicht zu übersehen. Bedrohlich steigt die Qualmsäule gen Himmel. Ein Brand hat sich entwickelt. Auf einem Boot in der Mittelelbe. Wie man richtig in solch einer Situation reagiert? Die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes (THW) waren mit diesem Problem bei einer Ausbildungseinheit konfrontiert.

Einsatzort: Das Elbufer nahe Tangermünde. Insgesamt 54 THW-Helfer aus neun Ortsverbänden nahmen an der Übung teil. Vier der blauen Helfer kamen auch aus Calbe. Mit einem Mehrzweckarbeitsboot und dem Ladekran sei man angereist, erzählte Michael Kuczora, selbst ein THW-Mitglied im Calbenser Ortsverband.

Blau unifiormiert helfen die Mitstreiter des Technischen Hilfswerkes in allen Notlagen und versuchen, die Bevölkerung zu schützen. Um diesen Schutz zu gewährleisten, verbringen die THW-ler ihre Freizeit nicht selten mit vollbepackten Ausbildungswochenenden. So auch jüngst. „Die Aufgaben waren anspruchsvoll, aber im Team gut zu bewerkstelligen“, meinte Kuczora. So wurde etwa das Vermögen der Hilfskräfte der Fachgruppe Wassergefahren geschult, den sicheren Transport von THW-Mitgliedern wie notwendigen Materialien auf unbekannten Gewässern unfallfrei zu absolvieren. Doch bevor - beispielsweise im Falle eines Brandes auf einem Boot - Helfer zu den Hilfe benötigendem, brennendem Boot aufbrechen könnten, müssen die Helferboote zu Wasser gelassen werden. „Zum Einsetzen der Boote benutzen wir immer den Ladekran und hieven es vom Trailer ins Wasser“, informierte Kuczora über den Ablauf.

Beim dramatischsten, aber simulierten Szenario wirkten 80 Einsatzkräfte mit. Rahmenbedingung war eine Havarie auf einem Motorschiff.

Auf dem simuliert beschädigten Schiff, welches das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt zur Verfügung gestellt hatte, mussten sowohl eine Personenrettung als auch technische Hilfe geleistet werden. „Es lief ruhig und geordnet ab“, sagte das Calbenser THW-Mitglied im Nachhinein. Zum Glück komme so etwas - zumindest in Calbe - nicht monatlich vor oder gehöre zum Alltag in der Saalestadt. Damit aber Fähigkeiten erweitert werden und vorhandene nicht noch verkümmern, seien die Ausbildungswochenenden ein bedeutsamer Baustein, um die Hilfs- und Schutzfunktion der THW-Mitglieder bestmöglich gewahrt zu wissen.

Was während des Ausbildungswochenendes auch stattfand: Eine begleitende Maßnahme, in der ein Team der Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ) einsatznahes Fotografieren unter Anleitung eines externen Coaches übte.

Hierbei gehe es weniger um Sensationshascherei als um Dokumentation der Hilfeleistungen und eine eventuelle spätere Auswertung der Abläufe, bei der dann unter anderem auch koordinative Verbesserugsvorschläge besprochen werden könnten. Das will Michael Kuczora - der selbst diesen Stabsposten besetzt - klarstellen. Neben der Dokumentation und dem Heranziehen als Ausbildungsmaterial des Nachwuchses könnten die illustrierten Einsätze vielleicht auch einige Jugendliche begeistern. Die Mitglieder des Calbeschen Ortsverbandes, dessen Jugendabteilung größtenteils weiblich ausfällt (Volksstimme berichtete), hoffe damit auf weiteren, sich begeisternden Nachwuchs. Gern auch männlich, zwinkert Kuczora.