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Tierheim Ende der Übergangslösung in Sicht

Es kommt Bewegung in die Weiterentwicklung des Schönebecker Tierheimes. Ab Montag wird an der Hundequarantäne weiter gebaut.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 22.09.2017, 06:58

Schönebeck l Mit 7.480 Euro fördert das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt in diesem Jahr den Schönebecker Tierschutzverein, der das Tierheim an der Barbyer Straße betreibt. Das freut Kerstin Kauert, Vorsitzende des Vereines. Denn mit dem langersehnten Geld kann nun die Hundequarantäne weiter gebaut werden.

Weiter gebaut? Ja, es geht ums Weiterbauen. Denn seit vier Jahren arbeiten die ehrenamtlichen Mitglieder des Tierschutzvereines bereits praktisch an dem Projekt Hundequarantäne. Theoretisch liegt das Vorhaben bereits seit 2004 in der Schublade. Rund 60.000 Euro kostet der gesamte Bau. Das Problem: Diese Summe kann der ehrenamtliche Verein nicht aus der Tasche zaubern. „Wir sind grundsätzlich auf Spenden angewiesen“, sagt die Vorsitzende. Einzig aus der Umlage, die die Städte Schönebeck, Barby, Calbe, Bördeland und Nienburg zahlen, kann sich die Einrichtung nicht tragen. Diese Umlage beträgt ein Euro pro Einwohner pro Jahr.

Nötig ist diese Hundequarantäne mit ihren fünf Abteilen und einer separaten Futterküche überhaupt, um Neuankömmlinge von den anderen Tieren zu Beginn getrennt aufzunehmen. „Das ist eine seuchenrechtliche Bestimmung“, sagt Kerstin Kauert. Hierbei geht es um einen Zeitraum von durchschnittlich vier Wochen.

Bislang werden für Neuankömmlinge Zwinger freigelassen. „Das ist aber keine Lösung von Dauer“, sagt die Vereinsvorsitzende. Für das 60.000-Euro-Projekt braucht der Verein also Fördermittel. Doch hier seien die Möglichkeiten rar gesäht, sagt Kerstin Kauert. „Ich habe alles abgesucht“, sagt sie. Ihr Rechercheergebnis: LottoToto und das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie unterstützen. Von LottoToto sind die Schönebecker Tierschützer bereits beim Bau der Katzenkrankenstation unterstützt worden. Für die Quarantäne musste Kerstin Kauert also auf das Ministerium hoffen. Aber: „Hier werden Projekte nur mit maximal 10.000 Euro pro Jahr gefördert.“ Zur Erinnerung: Insgesamt kostet der Bau um die 60.000 Euro.

Es führte kein Weg dran vorbei: „Wir haben bereits vier Anträge in den vergangenen vier Jahren gestellt“, blickt die Vereinsvorsitzende zurück. Zuerst konnte dadurch die Bodenplatte gegossen werden. Das Jahr drauf folgte der Rohbau. 2016 wurden Klappen und Türen eingebaut. 2017 stehen der Trockenbau und der Innenputz auf dem Plan. Obwohl der entsprechende Förderantrag Anfang des Jahres gestellt wurde, ist er erst jetzt bewilligt worden.

Doch Kerstin Kauert will nicht schimpfen. Sie ist froh über das Geld. Jedoch muss nun alles schnell gehen. Am Montag kommen die ersten Gewerke. Am 3. November soll alles erledigt sein. „Das ist ein enges Zeitfenster“, schätzt die Vorsitzende ein. Doch sie ist zuversichtlich - was anderes bleibt ihr nicht übrig. Im kommenden Jahr wird sie übrigens wieder einmal einen Fördermittelantrag schreiben. Der richtet sich erneut an das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie. Dann geht es um die Wärmedämmung von außen. Hier rechnet sie mit Kosten von ungefähr 7.000 Euro.

„Die Heizung, Fliesen und Malerarbeiten übernehmen wir als Eigenanteil“, erzählt Kerstin Kauert. Möglich ist das dank Spenden von Firmen und Privatleuten, die der Verein kontinuierlich sammelt, und durch eigene Arbeitsleistung. Insgesamt erlaubt die Betriebserlaubnis, dass 70 Katzen, 40 Hunde sowie kurzzeitig einzelne Kleinsäuger im Schönebecker Tierheim untergebracht werden. In Ausnahmefällen auch verletzte Wildtiere. Im Tierschutzverein engagieren sich 90 Mitglieder. Im Tierheim sind drei Mitarbeiter angestellt.