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Tierschutz 100 neue Nistkästen in Schönebeck

Neue Brutstätten für die Vögel gibt es ab sofort in Schönebeck. Genau zur rechten Zeit - denn Mitte März beginnt die Brutsaison.

Von Ulrich Meinhard 09.03.2018, 02:30

Schönebeck l Ein richtig guter Wohnungsvermieter bietet ausreichend Wohnraum an - und zwar für alle Bedürfnisse. Und damit die vier Wände auch stabil sind, holt er sich Fachleute ins Boot. Die richten alles her und schon – können die Nistkästen angebracht werden.

Die Städtische Wohnungsbau GmbH Schönebeck (SWB) kümmert sich nicht nur um zweibeinige Mieter. Gemeinsam mit der Beschäftigungsförderungs-, Qualifizierungs- und Innovationsgesellschaft Schönebeck mbH (BQI) und dem Naturschutzbund (Nabu) zeigt das stadteigene Tochterunternehmen ein Herz für die Mitwelt, speziell für die gefiederte. „Wir wissen ja alle, dass viele Arten bedroht sind, dass die Populationen zurück gehen, weil den Tieren der Lebensraum genommen wird“, sagt Dirk Michaelis, Leiter Mieterservice bei der SWB. Deshalb habe sich die Wohnungsbau GmbH mit der BQI ins Benehmen gesetzt und zudem den fachlichen Rat der Ehrenamtlichen vom Nabu eingeholt. Das Ergebnis: hundertfacher Wohnraum für Star, Meise und Co.

Die 100 Nistkästen werden derzeit an 100 Bäumen angebracht. Dafür sorgen mit Norbert Eicke, Uwe Richter, Frank Bunge und Dincha Koschaba die Konstrukteure des ganz in Holz gehaltenen Wohnraums. „Das muss jetzt recht schnell erfolgen, da das Brutgeschäft der Vögel bald beginnt“, merkt Dirk Michaelis an.

Laut Rücksprache mit Gebhard Edner von der Ortsgruppe Schönebeck des Nabu müssen die Nistkästen in südöstlicher Richtung postiert werden und zwar in einer Höhe zwischen 2,50 bis 3 Meter. Die Größen der Kästen sowie die der Einfluglöcher sind unterschiedlich, so dass sie auch von unterschiedlichen Arten genutzt werden können.

Für das Anbringen der Nisthilfen werden ausschließlich SWB-Bäume genommen, darauf müssen die vier BQI-Beschäftigten achten. Gemeinhin stehen auf SWB-Grundstücken auch SWB-Bäume. Städtische Bäume tragen übrigens Nummern, so ist die Zugehörigkeit zu unterscheiden. „Wir wollen einfach etwas tun für den Artenschutz. Und uns ist es auch egal, wer die Nistkästen bezieht. Hauptsache, sie werden angenommen“, stellt Dirk Michaelis klar.

Uwe Richter betont noch, dass die Maßnahme über den Europäischen Sozialfonds gefördert worden ist. Und dann zieht er mit seinen drei Mitstreitern los, um den neugeschaffenen Wohnraum in attraktiven Lagen zu positionieren. Die Zufriedenheit der zwitschernden Mieter wird dem Quartett der schönste Dank sein.

Übrigens: Gemeinsam mit dem Nabu hat die SWB vor einigen Jahren auch Nisthilfen für Mauersegler geschaffen.