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Umfrage Wunschliste ans Solequell

Noch bis zum 2. Juli läuft im Solequell Schönebeck eine Umfrage, bei der Besucher Anregungen, Wünsche und Kritik loswerden können.

Von Emily Engels 03.06.2018, 01:01

Bad Salzelmen l Badbetriebsleiterin Micaela Neuenfeld greift in einen Pappkarton. Hier sind sie aufgehoben, die Wünsche der Solequell-Gäste. Auf den Papierkärtchen stehen teils sehr konkrete Vorschläge wie „Unterwassermusik“, oder „ein Eisautomat, der auch Geldscheine nimmt“. „Wir können natürlich nicht alles umsetzen“, sagt Micaela Neuenfeld und lächelt freundlich. Jedoch gelte – egal wie ausgefallen die Wünsche sind: sie werden erstmal aufgenommen, ernstgenommen und diskutiert. Schließlich haben sie in diesem Jahr die Umfrage absichtlich freier gestaltet. Micaela Neuenfeld erinnert sich: „Wir hatten vor einigen Jahren schon zweiseitige Fragebögen – aber für die will sich kaum ein Besucher die Zeit nehmen.“

Eine Umfrage wollten sie aber dennoch durchführen, schließlich wisse sie: „Die Eigenwahrnehmung kann von der der Gäste weit auseinanderdriften.“ Daher das neue Prinzip: Die Besucher dürfen einfach drauf los schreiben.

Und das klappt besser: Seit Februar sind nun schon knapp 100 Vorschläge eingegangen. Obwohl das be 90.000 Besuchern, die seit Anfang des Jahres das Solheilbad besucht haben, nicht gerade ein hoher Prozentanteil ist, lassen sich daraus schon Tendenzen erkennen, so Micaela Neuenfeld.

Eine der beliebtesten Vorschläge sind Rutschen, ein Sprungturm oder Ballspiele. Hierzu sagt sie ganz klar: „Wir sind kein Freizeit-, sondern ein Gesundheitsbad.“ In eine ähnliche Richtung geht der Vorschlag, den im vergangenen Jahr abgeschafften Zwei-Stunden-Tarif für die Sauna wieder einzuführen. Auch hier bleibt Neuenfeld beharrlich. „Beim Saunieren geht es um den Erholungseffekt, zwei Stunden sind da niemals genug.“ Im Gegenteil: Aus ihrer Erfahrung führe es zu mehr Frust, wenn der Kunde den Tarif beispielsweise für zehn Minuten überziehe und in die nächste Preiskategorie rutsche. Sie erklärt: „Deshalb lieber von vornherein den teureren Tarif und dafür länger entspannen.“ Eine Statistik habe außerdem ergeben: Der durchschnittliche Besucher bleibt drei Stunden und zehn Minuten im Bad.

Vor allem Saunafreunde wünschen sich für ihren Aufenthalt ein stündliches Salzpeeling nach den Aufgüssen (derzeit gibt es das Peeling nur zweimal täglich). Dazu sagt Solepark-Sprecherin Linda Pickert: „Mal abgesehen davon, dass mehrere Peelings an einem Tag die Haut angreifen können, ist ihnen auch Öl beigemischt. Zusammen mit dem Salz ist das in großen Mengen schlecht für unsere Anlagen.“ Das führe zu Mehrkosten, die sich auch in den Eintrittsgeldern widerspiegeln würden.

Apropos. Von Vorschlägen, die die Kosten sprengen würden, gibt es mehrere. Etwa häufigeres Auswechseln der Tannenzweige im Brechelbad (derzeit werden sie laut Solepark-Chefin Sibylle Schulz wöchentlich gewechselt) oder Decken für den Außenbereich der Sauna (die müssten dann laut Micaela Neuenfeld aus Hygienegründen nach jeder Nutzung gewechselt und gewaschen werden). Leider werde aus wirtschaftlichen Gründen auch auf jegliche Rabatte – für Studenten, Senioren oder Arbeitslose – verzichtet, obwohl die Nachfrage da sei.

Ein weiterer Kritikpunkt ist das Essen. „Viele kritisieren, dass es zu viel Fast Food und zu wenig gesundes Angebot wie Salate oder Smoothies gibt“, so Neuenfeld. Hier sei das Problem, dass sich in die Gaststätte ein externer Unternehmer eingepachtet habe und die Solequell-Mitarbeiter somit keinen Einfluss auf die Speisekarte hätten. „Ein Gast hatte jedoch sehr gute Ideen, wie wir den Saunabereich attraktiver gestalten könnten. Die haben wir dankbar angenommen“, berichtet Neuenfeld weiter.

Auch umgesetzt werden können ein Stoßschutz für die Deckenbalken im Saunabereich sowie Kleiderbügel mit Netzen – beispielsweise für Schuhe.

Der Altersschwerpunkt der Umfrage-Teilnehmer liege zwischen 40 und 70 Jahren, es haben aber auch Jüngere und Kinder teilgenommen. Überraschend sei gewesen, dass die meisten Vorschläge nicht von Besuchern aus Schönebeck, sondern aus Magdeburg, oder auch aus Leipzig oder dem Raum Braunschweig kamen. Obwohl die Gäste von weiter her natürlich ein Kompliment für das Solheilbad seien, wünscht sich Micaela Neuenfeld, dass vielleicht noch ein paar Schönebecker von der Tafel Gebrauch machen.

Vorschläge können noch bis zu den jährlichen Wartungsarbeiten, die vom 2. bis 13. Juli stattfinden, direkt im Solequell gemacht werden.