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Unkraut Acht Wochen - und es wächst noch weiter

Als abenteuerlich kann das Abbiegen von der Ausfahrt des Calbenser Krankenhauses bezeichnet werden. Seit Wochen wuchert dort das Unkraut.

Von Susann Salzmann 30.08.2017, 18:25

Calbe l Freie Sicht wird beim Abbiegevorgang eigentlich vorausgesetzt. Das ist nichts, worüber diskutiert werden sollte. Doch da es an dieser freien Sicht in der Hospitalstraße in Höhe der Ausfahrt vom Krankenhaus fehlt, schlagen Betroffene, die diese Wegstrecke regelmäßig oder sogar täglich fahren, Alarm. Als Gefahrenquelle wird der obige Bereich deklariert.

Unter anderem von Werner Pfotenhauer aus dem Calbenser Ortsteil Schwarz. „Jeder, der vom Krankenhaus in Richtung Ortsausgang fahren will, begibt sich in Gefahr, weil er nichts sieht“, beklagt er. Und: Er werde auch zur Gefahr für die sich auf der Straße befindlichen Verkehrsteilnehmer. Denn diese könnten die sich langsam zur Straße vortastenden Fahrzeuge übersehen und nicht mehr rechtzeitg bremsen. Viele ältere Angehörige fahren ins Krankenhaus, bestätigt der empörte Anwohner. Kein Wunder, wo die Gesundheitseinrichtung gerade einen Anlaufpunkt für ältere Menschen als aktugeriatrisches Zentrum bietet.

„Diese Herrschaften würden vielleicht im Falle eines drohenden Zusammenstoßes langsamer reagieren und den Unfall nicht mehr abwenden können“, macht er seinem Ärger Luft. Denn um zu sehen, wie der Verkehrsfluss in der Hospitalstraße läuft, genügt es nicht, in der Ausfahrt ordnungsmäß stehenzubleiben. Vielmehr muss man auf die Straße fahren. So mache das auch Werner Pfotenhauer aus Schwarz.

Denn die Abbieger, wie unten auf dem Bild, haben statt des Verkehrs lediglich hohes Grün vor ihrer Nase. Auch der Verwaltungsleiterin des Krankenhauses, Gabriele Lang, sieht die Gefahrenlage. Aus diesem Grund habe sie bereits vor ungefähr acht Wochen einen Hinweis an das Ordnungsamt der Stadt Calbe weitergegeben.

Denn für die Pflege der Grünfläche ist die Stadt zuständig. „Sie hat die mangelhafte Sicht angezeigt und um unverzügliche Grünpflege gebeten“, heißt es von Angelika Heiden. Sie ist die Leiterin im Bereich Kommunikation für das Krankenhaus der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Ein erster Beschnitt erfolgte. Dies liegt nun schon wieder wochenlang zurück. „Dass die Straße schwer einsehbar ist, ist dem Krankenhaus auch bewusst“, setzt Heiden fort. Kürzlich sei erneut eine Nachricht von Lang an den Ordnungsamtsleiter der Stadt Calbe zur Grünpflege weitergeleitet worden.

Ein zeitnaher Verschnitt sei der Verwaltungsleiterin zugesichert worden. Passiert ist allerdings noch nichts. In den nächsten ein, zwei Tagen soll sich das allerdings ändern, verspricht Calbes Bürgermeister Sven Hause.

Bei derartig vielen zu pflegenden Grünflächen in der Stadt könne man nicht überall gleichzeitig sein, bittet er die Betroffenen um Verständnis. Auch er sieht an dem Problem im wahrsten Wortsinn nicht vorbei, räumt aber auch einen grundsätzlichen Personalmangel ein. „Die fünf bis zehn Arbeitskräfte, die wir zusätzlich bräuchten, können wir uns aber nicht leisten“, begründet er die fehlende personelle Aufstockung im Bauhof.

Da der finanzielle Aspekt mitschwingt, werde nach Möglichkeiten und Maßnahmen im Rahmen der Integrations- oder Arbeitsförderung Ausschau gehalten. „Daher ist uns auch die Arbeit mit Arbeitssuchenden oder Geflüchteten immer eine wertvolle Stütze“, ergänzt Sven Hause. Voraussichtlich ab 2018 sollen die Bauhof-Mitarbeiter, die sich unter anderem um die Grünpflege kümmern, mit saisonalen Arbeitskräften verstärkt werden.