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Unwetter-Bilanz 50 Einsätze in Schönebeck

Nach dem Unwetter: Der Heimattiergarten Schönebeck ist zeitweilig gesperrt, doch am Sonnabend findet die Premiere vom Operettensommer statt.

Von Ulrich Meinhard 23.06.2017, 18:45

Schönebeck l Am Freitag begann in Schönebeck schon in aller Frühe das große Aufräumen nach dem Sturm vom Donnerstag. Die meisten Behinderungen auf öffentlichen Straßen und Plätzen hatten bereits die Kameraden der Schönebecker freiwilligen Feuerwehren beseitigt. Aufgrund des Sturms und wegen notwendiger Gefahrenabwehr mussten die Feuerwehren zahlreiche Einsätze fahren. Die Einsätze betrafen Sturmschäden, umgestürzte Bäume, abgeknickte Äste und verschmutzte Fahrbahnen. Im gesamten Stadtgebiet kam es zu Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern.

Abschließende Zahlen über die Menge der Einsätze lagen am Freitag noch gar nicht vor. Wie der Schönebecker Stadtwehrleiter Uwe Tandler gegenüber dem Fachdienst Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst des Salzlandkreises sagte, wird sich die Einsatzzahl in der Einheitsgemeinde Schönebeck auf etwa 50 Einsätze erhöhen. Wobei die Ortsteile und das Naherholungsgebiet der Stadt Schönebeck, die östlich der Elbe liegen, am stärksten betroffen waren.

Am Freitag waren vor allem die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes im Einsatz. Sie kontrollierten unter anderem das Tannenwäldchen und den Heimattiergarten Bierer Berg. Der war übrigens am Donnerstagmittag wegen des angekündigten Unwetters geschlossen worden und blieb auch den ganzen Freitag geschlossen. Schäden an den Tiergehegen hat es nach ersten Erkenntnissen aber nicht gegeben, versicherte Tierpfleger Matthias Herold auf Anfrage der Volksstimme. „Wir sind glimpflich davon gekommen. Vor zwei Jahren war es schlimmer“, verglich er.

In der Nähe der Freilichtbühne war ein wuchtiger Ast abgebrochen und hing noch halb im Baum. Um ihn zu beseitigen, muss wohl eine Spezialfirma angefordert werden. Die Premiere des Operettensommers soll am Sonnabend planmäßig erfolgen, das heißt, dass auch der Heimattiergarten wieder offen sein wird. Beschäftigte der Beschäftigungsgesellschaft BQI harkten und fegten gestern den Bühnenbereich und die Wege und beseitigten heruntergebrochenes Geäst.

Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) hat allen Einsatzkräften und Beteiligten, die im Zuge des Unwetters im Dienst waren, herzlich für ihr „souveränes Zusammenwirken“ bei der Abarbeitung der Schadensmeldungen gedankt. In einer vom Presseamt der Stadt verteilten Mitteilung nannte das Stadtoberhaupt an erster Stelle die 120 Kameraden der Schönebecker Stadtteil- und Ortswehren sowie Stadtwehrleiter Uwe Tandler. Neben den Feuerwehren dankte Knoblauch auch den Mitarbeitern des städtischen Bauhofes, den weiteren Rettungskräften, den Stadtwerken, der Polizei sowie den Mitarbeitern der Stadtverwaltung.

Stadtsprecher Matthias Zander warnt indes: Auf den Wegen liegendes Totholz und weiter zu befürchtender Astbruch bergen weiterhin eine mögliche Unfallgefahr.

In einer Mitteilung von Landkreis-Sprecherin Marianne Bothe heißt es, dass sich die Feuerwehren bei der Einsatzabarbeitung vorrangig auf die Schadensbeseitigung im öffentlichen Raum beschränkt haben. Die Schadensbeseitigung auf Privatgrundstücken und Privatwegen erfolgte nur bei Gefahr im Verzug durch die Feuerwehr.

Die Kreiseinsatzleitstelle hatte, laut Marianne Bothe, ein sehr hohes Notrufaufkommen abzuarbeiten. Zeitweise mussten die Anrufer einige Zeit warten, bis ein Disponent den Notruf entgegennehmen konnte. Aufgrund der Unwetterlage wurden Mitarbeiter aus dem Dienstfrei und der Verwaltung nachalarmiert, so dass zehn Disponenten die Abarbeitung vornehmen konnten. Eine Auswertung der Anzahl der Notrufe lag am Freitag noch nicht vor.