1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Dankesurkunde für Schiedsmann

Verabschiedung Dankesurkunde für Schiedsmann

25 Jahre hat der Schönebecker Hans-Joachim Pohland quasi als Friedensrichter gearbeitet.

Von Olaf Koch 06.04.2018, 07:00

Schönebeck l Glückwunsch für Hans-Joachim Pohland: Im Rahmen der jährlichen Rechenschaftslegung im Amtsgericht Schönebeck wurde die Dankesurkunde des Ministeriums für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt für seine 25-jährige Tätigkeit als Schiedsmann der Stadt Schönebeck übergeben.

Seit einem viertel Jahrhundert ist der Schönebecker als „Friedensrichter“ in der Elbestadt tätig. Dazu gratulierten ihm Ina-Babette Barann und Gabriele Pohl kürzlich im Rahmen einer kleinen Feierstunde. Die Finanzdezernentin und die Rechtsamtsleiterin der Stadt bedankten sich, stellvertretend für Oberbürgermeister Bert Knoblauch, herzlich beim ehemaligen Mitarbeiter der Stadtverwaltung für seine langjährige Arbeit im Interesse der Allgemeinheit und auf dem Gebiet der Rechtspflege.

Die verantwortungsvolle Arbeit der Schiedspersonen weiß man in der Stadtverwaltung Schönebeck und hier insbesondere im Rechtsamt der Elbestadt zu schätzen. Die Schiedsleute haben ein überdurchschnittliches Schlichtungs- und Integrationsvermögen. Sie besitzen ein gesundes Empfinden für Gerechtigkeit und verfügen über ein besonderes Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Einzelnen und der Gesellschaft. All dies hat Hans-Joachim Pohland in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit mehrfach bewiesen.

Der heutige Rentner befasst sich seit nunmehr 25 Jahren überwiegend mit Nachbarschaftsstreitigkeiten. Aber auch Beleidigungen, leichte Körperverletzungen, Geldforderungen oder üble Nachrede waren Gegenstand seiner erfolgreich geführten Verhandlungen.

Wie der Grünewalder dazu kam? „Aus dem Mitarbeiterkreis wurden damals Schiedsleute gesucht. So wurde ich 1992 gewählt und 1993 vom damaligen Amtsgerichtsdi- rektor Hinderk Wybrands berufen. In den Jahren folgten zahlreiche Seminare, Fortbildungen, Mediationen, Erfahrungsaustausche mit anderen Schiedsstellen und Neuaufgliederung der Schönebecker Schiedsstellen sowie die engagierte Mitgliedschaft im Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen“, erzählte Pohland. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass auch der Vorstand der Bezirksvereinigung Magdeburg des BDS herzlich zum Jubiläum gratulier- te.

An seine erste Verhandlung kann sich der 60-Jährige erinnern: „Im ersten Fall ging es um eine erhebliche Beleidigung, welche erfolgreich verhandelt wurde. Seither heißt es. Streit schlichten, nach Möglichkeit von Dauer. Dabei wird versucht, miteinander zu reden und nicht überein- ander. Im Laufe der Jahre sind Beleidigungen zurückgegangen, Nachbarschaftsstreitigkeiten haben dafür zugenommen.“

Das Schiedsamt kann in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten und in sogenannten „kleinen“ Strafsachen angerufen werden. Dazu zählen zum Beispiel Auseinandersetzungen um Geldforderungen mit dem Kaufmann oder Handwerker in der Nachbarschaft, aber auch Hausfriedensbruch, Beleidigung oder Sachbeschädigung.

In vielen nachbarschaftsrechtlichen Streitigkeiten ist der Gang zu den Schiedsleuten seit einigen Jahren sogar rechtlich vorgeschrieben, bevor überhaupt Klage vor Gericht eingereicht werden kann. In Schönebeck sind zurzeit insgesamt eine Schiedsfrau und ein Schiedsmann tätig.