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Verein Groß Salze Miniaturparadiese mit Streichelzoo

Mit 18 Parzellen gehört der Kleingartenverein Groß Salze zu den eher kleinen Anlagen in Schönebeck.

Von Klaus-Peter Voigt 17.07.2018, 13:25

Schönebeck l Klein, aber fein ist das Areal kurz vor dem Hummelberg. Dort machten die Volksstimme und der Verband der Gartenfreunde Schönebeck und Umgebung zum Start seiner diesjährigen Gemeinschaftsaktion Station. Vorgestellt werden dabei die Meisten der 16 Vereine, die sich am Ausscheid für den Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ beteiligen.

Der erste Eindruck trügt nicht. Es geht zu wie in einer großen Familie. Jeder freie Stuhl im Garten des 1. Vorsitzenden, Günther Reichelt, ist besetzt. Gesunde Neugier und Interesse an der gemeinsamen Sache spielen mit, den Besuch der Presse möchte man keinesfalls verpassen.

Wer an diesem Nachmittag Zeit hat, schaut vorbei. „Freie Gärten sind bei uns gegenwärtig Fehlanzeige“, berichtet Reichelt ein wenig stolz. Die Verschlankungskur für den Verein vor geraumer Zeit habe sich für alle ausgezahlt. Damals kam der mit der Stadt überein, sechs Parzellen aufzugeben, damit unmittelbar an der Magdeburger Straße Parkplätze entstehen konnten. Die seien gerade bei Friedhofsbesuchern gefragt und schaffen gleichzeitig einen Puffer, der den Lärm der vorbeifahrenden Autos deutlich mindert.

13 Kinder tummeln sich auf dem Vereinsgelände. „Für die Knirpse machen wir viel“, sagt Reichelt. Er nennt nur einige Beispiele, spricht von den Kinderfesten und dem regelmäßigen Sommerkino. Das sei ein guter Weg, den Mädchen und Jungen schon früh die Lust auf einen eigenen Garten zu machen und rechtzeitig Nachfolger für frei werdende Parzellen zu begeistern.

Ganz besonders gefragt ist der Streichelzoo. Anfang des vergangenen Jahres war dafür der Grundstein gelegt worden. „Mit drei Kamerun-Schafen haben wir damals begonnen“, berichtet Ulf Gehrts. Inzwischen tummeln sich acht der pflegeleichten Tiere in ihrem Gehege, ziehen die Jüngsten nahezu magisch an. In den Wintermonaten kümmern sich Gartenfreunde abwechselnd um das Wohl der Schafe. Die Trockenheit der vergangenen Wochen macht Patrick Weber besonders zu schaffen. Seine Kürbisse haben Durst und wollen ständig gegossen sein. Schließlich geht es bei den runden Früchten auch um die Ehre des Gartenvereins. Mit ihnen will er sich auch in diesem Jahr am Kürbiswettbewerb von Eickendorf beteiligen.

Die Kleingärtner der Sparte Bördegruß haben ihn ins Leben gerufen. 2017 erreichte Weber mit seinem eingereichten Exemplar, das 68 Kilogramm wog, den dritten Platz. Das spornt an, erfordert aber auch viel Mühe. Guter Dünger und ausreichend Wasser sind die eine Seite, außerdem müssen die richtigen Früchte ausgewählt werden, die das Zeug zum Riesen haben.

Günther Reichelt ist kein Mann der großen Worte. In „seinem“ Verein scheint alles in Butter. Das Vereinshaus zeigt sich zwar bescheiden, aber als Treffpunkt auch für private Feiern möchte es niemand mehr missen.

Die Entscheidung für den Ausbau sei goldrichtig gewesen. Vor rund 15 Jahren trat der engagierte Kleingärtner sein Amt an. Jetzt schaut er sich langsam nach einem Nachfolger um. Den möchte er ordentlich einarbeiten, um dann mit ruhigem Gewissen den Staffelstab weiterreichen zu können.

Im nächsten Teil der Gartenserie wird der Verein Am Gänsewinkel vorgestellt.