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Versteigerung Eine Büffelwinde für zuhause

Ob Brennschneidgerät, Hebesatz oder Handscheinwerfer - irgendwann nutzen sich auch die Geräte der Wehren in Schönebeck ab.

Von Dan Tebel 07.11.2017, 16:54

Schönebeck l Viele werden es aus dem eigenen Keller oder der Garage kennen – Gerümpel. Dabei sind so manche Dinge noch top in Schuss, während andere schon den Geist aufgegeben haben. Und das ist bei den Gerätehäusern der Feuerwehren in Schönebeck kaum anders.

Stadtgerätewart Tino Dietze hat sich deswegen wohl zu einem „Herbstputz“ entschlossen, nachdem er die Gerätehäuser der Feuerwehren in Schönebeck inspiziert hat. Der Grund: Manche Geräte sind schlichtweg zu alt für die Einsätze der Rettungskräfte, andere wiederum funktionieren nicht mehr oder nur noch bedingt. „Wir mussten diese Geräte aus dem Einsatz ziehen. Zum Teil übersteigen Reparaturen den eigentlichen Wert des Gerätes“, erzählt Dietze.

Also raus damit! Und bevor man es kostenpflichtig entsorgen müsse, könne man es Interessenten ja noch anbieten, so der Stadtgerätewart. Denn wenn eine Hydraulikpumpe nur noch 70 Prozent der eigentlichen Leistung bringt, sei sie für die Feuerwehren unbrauchbar, aber für den einen oder anderen Privatgebrauch sicherlich noch hilfreich, so Dietze. Einige defekte Geräte sind zudem vielleicht für Bastler interessant, könnten aber auch als Ersatzteilspender dienen.

Aber was kostet eigentlich eine gebrauchte Lenzpumpe? Und wie lässt sich der Wert eines alten Druckminderers bestimmen? Diese Fragen musste sich dann Andrea Alzuro-Lopez, Gleichstellungsbeauftragte und Mitarbeiterin beim besonderen Ordnungsdienst in Schönebeck, stellen. Sie ist kurzerhand zur Herrin über die alten Schönebecker Feuerwehrutensilien geworden.

Das Problem: Viele der Teile haben keine Inventarnummern und lassen sich dementsprechend keinen genauen Wert zuordnen, so die Mitarbeiterin. Ein Feuerwehrfahrzeug, so wie es die Wehren schon des Öfteren verkauft haben, hat eine eindeutige Nummer, anhand derer sich ein Wert festmachen lässt. Die technische Beladung der Fahrzeuge allerdings nicht.

Bleibt also nur die Ermittlung über den Zeitwert. Über die Abschreibelisten vom Bundesministerium für Finanzen konnte Andrea Alzuro-Lopez somit Werte für die Geräte errechnen, mit denen dann die Kämmerei der Stadt konform ging. Insgesamt 13 Angebote finden sich nun auf der Internetseite der Stadt Schönebeck wieder – vom Kompressor bis zur defekten Lampe ist alles dabei.

Aber wer kauft sich einen Hebesatz für den Privateinsatz? Vom Kleinunternehmer oder ehemaligen Feuerwehrleuten bis zu größeren Firmen seien Interessenten vertreten, heißt es von den beiden. Neben vier schriftlichen Angeboten gebe es bereits auch einige mündliche, sagt Andrea Alzuro-Lopez. Ein Anbieter hebt sich dabei jedoch ab – das Fahrzeugmuseum Staßfurt hatte Interesse vermeldet. „Einige alte Schläuche haben wir dem Museum als Dauerleihgabe überlassen“, erzählt Tino Dietze.

Vielleicht finden sich in den kommenden ein oder zwei Wochen, so lange möchte Andrea Alzuro-Lopez noch Angebote für die alten Feuerwehrutensilien annehmen, weitere Liebhaber oder Interessenten.