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Feuerwehr Waldbrandgefahr sorgt für erhöhte Anspannung

Feuerwehren aus dem Stadtgebiet sind gut gerüstet, falls Einsätze im Unterholz anstehen

Von Andre Schneider 18.06.2021, 17:02
Die Waldbrandgefahrenstufe steigt ? die heimische Feuerwehr ist vorbereitet.
Die Waldbrandgefahrenstufe steigt ? die heimische Feuerwehr ist vorbereitet. Foto: Ortswehr Pretzien/Plötzky

Schönebeck - Am Wochenende wird es heiß. Hoffentlich, so die Schönebecker Feuerwehren um deren Wehrleiter Daniel Schürmann, beschränkt sich der Sommer auf Badewetter, Eisgenüsse und Grillabende. Aber vor allem letztere könnten für einen unangenehmen Nebeneffekt sorgen.

Waldbrandgefahrenstufe: 4

Der Boden ist knochentrocken. Bäume, Sträucher und Vegetation sind dieser Tage besonders anfällig für Waldbrände. Der Salzlandkreis hat die offizielle Waldbrandgefahrenstufe auf vier erhöht. Das ist die zweithöchste Stufe, die die Waldbrandschutzverordnung in Sachsen-Anhalt vorsieht. Rauchen in Waldnähe (15 Meter), Grillen (30 Meter) oder gar glimmende Gegenstände aus dem Autofenster werfen ist jetzt absolut tabu. Steigt die Waldbrandgefahrstufe weiter, darf der Wald außerhalb der Wege nicht betreten werden.

Für Brände im Wald gerüstet

Für die Feuerwehren in der Elbestadt bedeutet das warme Wetter eine enorme Belastung. Feuerwehrleute müssen sich dieser Tage darauf einstellen, in den Wald ausrücken zu müssen. Aber sie sind vorbereitet, weiß der Stadtwehrleiter. „Solche Szenarien kennen wir. Vor allem die ostelbischen Wehren sind gut darauf vorbereitet.“ Die Einsatzkräfte verfügen über ein ganzes Portfolio an Materialien, die bei der Brandbekämpfung im Wald nützlich sein können. Die Feuerwehr Elbenau besitzt beispielsweise ein Fahrzeug, auf dem über 2000 Meter Schlauch gelagert sind.

Verdacht auf absichtlich gelegtes Feuer im Wald

Die Ortswehr Pretzien/Plötzky hat ihre Leistungsfähigkeit in Sachen Waldbrand vor Kurzem erst unter Beweis gestellt. Zwischen AWG 2- und AWG 3-See brannte Unterholz (Volksstimme berichtete). Vermutlich wurde das Feuer absichtlich gelegt. Ein Alptraum dieser Tage!. Die Polizei im Salzlandkreis ermittelt immer noch einen oder mehrere Täter. Ermittlungserfolge konnten die Beamten bisher nach eigenen Angaben noch nicht vermelden. Auch ob es sich um einen Serientäter handelt, ist zurzeit noch nicht klar. Die Häufigkeit der Brände und ihre Art und Weise lassen allerdings den dringenden Verdacht zu, dass mindestens ein Feuerteufel zwischen Schönebecks ostelbischen Gebieten und Gommern sein Unwesen treibt.

Steinbruchseen erleichtern Löscharbeiten

Immerhin verfügt das Gebiet über eine Reihe von natürlichen Wasser-Reservoires. Die „Seenplatte“ kann mögliche Löscharbeiten im Falle eines Falles deutlich erleichtern. Auch, wenn die Hitze und die Sonneneinstrahlung noch einmal deutlich ansteigt, dürfte das laut Schürmann kein Problem werden. „Bis unsere Steinbruchseen leer sind, wäre wohl eher der komplette Wald weg“, sagt er scherzhaft. Bitterer Ernst ist allerdings, dass auch das Wetter selbst für die Feuerwehr zum Problem werden kann. „Wir versuchen im Einsatz wenn möglich Pausen zu machen und viel zu trinken“, sagt der Stadtwehrleiter.