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Coronavirus Warum die Grundschulen in Schönebeck keine Luftfilter bekommen

Der Salzlandkreis will bis Ende August dem Land mitteilen, wie viele Filtergeräte für Bildungseinrichtungen benötigt werden. In Schönebeck steht derweil schon fest: Die Grundschulen bekommen keines der Geräte.

Von Franziska Richter und Paul Schulz 30.07.2021, 15:00
Solche Luftfilter-Geräte wird es in den Schönebecker Grundschulen wohl nicht geben. Das hat einen ganz einfach Grund.
Solche Luftfilter-Geräte wird es in den Schönebecker Grundschulen wohl nicht geben. Das hat einen ganz einfach Grund. Foto: picture alliance/dpa

Schönebeck/Staßfurt - Luftfilter-Geräte sollen in den Klassenräumen von Schulen sowie in Kitas und Horten installiert werden. Dazu sollen auch CO2-Messer in den Bildungseinrichtungen und Kindertagesstätten einheitlicher Standard werden. So hat es der Landtag Sachsen-Anhalts vergangenen Woche kurzerhand beschlossen.

Doch es werden bei Weitem nicht alle Schulen mit Filtergeräten ausgestattet. Von den Grundschulen in Trägerschaft der Stadt Schönebeck nicht eine einzige. Matthias Zander aus der Pressestelle der Stadt erklärt, dass das daran liege, dass die städtischen Grundschulen gut genug durchlüftet werden können und somit ohne zusätzliche Filter und Anlagen auskommen.

„Eine Förderung des Landes Sachsen-Anhalt ist nur für die Räume der sogenannten ’Kategorie 2’ vorgesehen. Diese Regelung umfasst Räume mit eingeschränkten Lüftungsmöglichkeiten, ohne raumlufttechnische Anlagen oder nur kippbaren Fenstern beziehungsweise Lüftungsklappen mit minimalem Querschnitt, die durch regelmäßiges Stoßlüften keine Einhaltung einer hohen CO2-Konzentration im Innenraum ermöglichen“, teilt Matthias Zander mit.

CO2-Ampeln bereits im Einsatz

Und eben solche Räume sind in den Schönebecker Schulen nicht vorhanden, womit die Stadt auch keine Gelder in Aussicht gestellt bekommt, so Zander. Die sogenannten CO2-Ampeln sind indes schon seit Anfang des Jahres in den Schulen und Kitas der Elbestadt im Einsatz.

Bei den weiterführenden Schulen in Schönebeck, beispielsweise dem Carl-Hermann-Gymnasium oder der Maxim-Gorki-Schule, ist der Salzlandkreis der Träger. Wie sieht es dort aus?

Die Umsetzung der Vorgabe steht noch ganz am Anfang, erklärt der Salzlandkreis auf Anfrage. Zunächst muss also überprüft werden, „wie der Bedarf an einfachen Zu- und Abluftanlagen für Schulen in unserer Trägerschaft konkret aussieht“, so Kreissprecher Marko Jeschor. Bis Ende August will der Landkreis nun dem Ministerium auflisten, wie viele Luftfilter-Anlagen denn gebraucht werden. Wann konkret neue Anlagen eingebaut werden, steht also noch in den Sternen und ist noch nicht absehbar.

Bei den CO2-Messgeräten ist man im Salzlandkreis schon etwas weiter. Zu Ende 2020 hatte der Landkreis seine Schulen mit 600 CO2-Ampeln ausgestattet, ebenso wie Beratungsräume der Verwaltung und der Eigenbetriebe.

Neben der Stadt Schönebeck haben sich auch weitere Städte und Gemeinden im Kreis bereits um CO2-Messgeräte für die Grundschulen in ihrer Trägerschaft gekümmert. Alle Klassenzimmer der drei Grundschulen in Egeln, Westeregeln und Wolmirsleben etwa haben solche Geräte erhalten. In Staßfurt hatte die Stadt Anfang 2021 für alle Grundschulen und städtischen Kitas die Ampeln bestellt, die je nach Qualität der Luft grün oder rot leuchten. In der Regel bekam jedes Klassen-, Gruppen- und Lehrerzimmer und Sekretariat eines.

Wo es noch fehlt, können Städte und Gemeinden nun dem Landkreis melden. „Nach unseren Erfahrungen sind wir beziehungsweise unsere Schulen (auch die, für die die Kommunen zuständig sind) bereits gut aufgestellt“, teilt der Kreis weiter mit.