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Winter 450 Tonnen Salz im Gepäck

Der Winter kann kommen. Denn im Schönebecker Bauhof stehen acht Fahrzeuge und 450 Tonnen Salz für den Einsatz bereit.

Von Emily Engels 14.10.2017, 03:33

Schönebeck l Wenn einer Salzstadt das Salz ausgeht, wird es peinlich. Wenn es dabei auch noch um den Straßenverkehr geht, gar gefährlich. Damit das in Schönebeck auf keinen Fall passiert, hat der städtische Bauhof vorgesorgt. „Wir haben 50 Tonnen Salz auf dem Hof selbst und 400 weitere Tonnen in unserer Halle in der Barbyer Straße gelagert“, so Betriebsleiter Heinz-Werner Herrler.

Hinzu kommen etwa 100 Tonnen Streusand und 40 Tonnen Splitt für Bereiche, in denen kein Salz zum Einsatz kommen darf – etwa die alte Elbbrücke oder der Marktplatz.

Brauchen werden die Bauhofmitarbeiter von all dem vermutlich ein Viertel, wenn es hochkommt ein Drittel. Dennoch ist der Bauhof lieber zu gut vorbereitet. So erklärt Herrler: „Während des besonders harten Winters im Jahr 2010 hatten wir plötzlich kein Salz mehr.“ Acht Wochen war der Bauhof damals von der Lieferung aus Bernburg, von wo das Streusalz bezogen wird, abgeschnitten, erinnert sich Herrler.

Doch auch aus einem weiteren Grund ist es für den Bauhof von Vorteil, den Salzvorrat zeitig aufzustocken. Meist geschieht das bereits im April oder Mai. Denn liegt der Salzpreis im Winter bei 80 Euro pro Tonne, kostet die Tonne im Frühling oder Sommer nur 60 Euro.

Ob die Bauhofmitarbeiter während der Winterzeit, die vom 1. November bis zum 30. März geht, mit ihren Fahrzeugen auf die Straßen und Gehwege müssen, wird am jeweiligen Tag um 3.30 Uhr morgens von der Frühschicht entschieden. Für die sieben Routen in Schönebeck stehen zwei Lkw, drei Multicar-Fahrzeuge und zwei kleine Streu- und Räumungsfahrzeuge für die Gehwege zur Verfügung. Alle Fahrzeuge, die zum Einsatz kommen, sind im Bauhof übrigens das ganze Jahr in Betrieb – sie werden nur umgebaut. So wird ein sommerliches Mähfahrzeug im Winter zu einem Streu- und Räumungsfahrzeug umgebaut.

Neben den Fahrzeugen kommen noch drei Handarbeitsgruppen zum Einsatz, die beispielsweise die Treppen vom Solequell oder an der alten Elbbrücke sowie an Fußgängerübergängen arbeiten, so Herrler. Um alle Einsatzbereiche abzudecken und jedes Fahrzeuge zu besetzen, arbeiten pro Schicht im Winter 17 Mitarbeiter.

Die größten „Glatteis-Sorgenkinder“ der Stadt sind übrigens neben den Brücken auch die Dümlingstraße (Industriepark West), die Stadionstraße und die Söker Straße. Diese sind meist noch vor anderen Straßen überfroren. „Weil wir das wissen, kontrollieren wir diese Schwerpunkte auf Sonderrouten“, so Herrler.

Der Bauhof-Chef hofft außerdem, dass in Zukunft auf Schönebecks Straßen eine Methode zum Einsatz kommen kann, die derzeit auf Autobahnen getestet wird. „Es wird hierbei vorbeugend ein Solefilm auf den Straßen verteilt, damit es erst gar nicht zu Glatteis kommt“, erklärt er.

Obwohl der Bauhof für den Winter gerüstet ist, bleibt vorsichtiges Fahren oberste Pflicht. Herrler: „Wir sind zwar bestens vorbereitet, aber in der Lage, den Winter zu verhindern, sind wir nicht.“