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Wohnen Gemeinsamkeit im Alter

Neue Seniorenwohngemeinschaft in Calbe hat bereits drei Bewohner. Wohnkonzept richtet sich an ältere Bürger.

Von Paul Schulz 28.02.2019, 09:57

Calbe l Ein neues Wohnkonzept, das sich vor allem an ältere Menschen richtet, gibt es nun in Calbe. Ein Wohnhaus an der Barbyer Straße 60 beherbergt nämlich ab sofort eine Seniorenwohngemeinschaft. Zehn altersgerechte Wohnungen befinden sich im Erdgeschoss des aus den 50er Jahren stammenden Gebäudes. Zudem werden die Bewohner durch Pflegekräfte der Caritas betreut.

Das Gebäude wurde für 233.000 Euro von der Calbenser Wohnungsbaugesellschaft (CWG) saniert und barrierearm umgebaut, erklärt CWG-Geschäftsführerin Cornelia Eichel. So gibt es am Giebel des Hauses nun einen Rollstuhl- beziehungsweise Rollatorgeeigneten Eingang, das gesamte Erdgeschoss ist ebenerdig, alle Türschwellen wurden entfernt und die Türrahmen wurden verbreitert, damit auch ein Rollstuhl problemlos hindurch kommt. Darüber hinaus gibt es für die Bewohner einen Gemeinschaftsraum, ein Gästezimmer, einen Abstellraum für Rollatoren, ein großes Gemeinschaftsbad und eine Küche. Aber auch jede der zehn Wohnungen verfügt über ein eigenes Badezimmer, allerdings ohne Badewanne oder Dusche.

„Mit der Seniorenwohngemeinschaft soll den älteren Menschen ein altersgerechtes Wohnen und Leben ermöglicht werden. Damit reagieren wir auf den immer größer werden Anteil der älteren Bürger in der Stadt“, sagte Bürgermeister Sven Hause (parteilos). Allerdings sei dies nur „einer von vielen Schritten“, die gegangen werden müssen, sagte der Bürgermeister in Bezug auf den demografischen Wandel.

Übrigens sind schon jetzt drei der Wohnungen vermietet. Der erste Bewohner hat sogar schon seine Räumlichkeiten bezogen. Jürgen Rutkowski freut sich bereits auf weitere Mitbewohner in der Wohngemeinschaft.

Er und die künftigen Bewohner werden dabei rund um die Uhr von Caritas-Mitarbeitern betreut. Auch in der Nacht ist eine Notfall-Bereitschaft gewährleistet. Eileen Dittmar, Bereichsleiterin der Alten- und Behindertenhilfe des Caritas Regionalverbandes Magdeburg, erklärt: „Die Pflegekräfte helfen den Bewohnern bei allem, was sie alleine nicht mehr so gut schaffen. Dazu zählt die Koordination von Arztterminen, die Zubereitung von Mahlzeiten, Hilfe beim Haushalt und auch ein gemeinsamer Spaziergang. Egal was die Senioren haben, sie können sich an die Mitarbeiter wenden.“

Doch dieses Betreuungsangebot, das deutlich von der Pflege abzugrenzen ist, hat auch seinen Preis. Zusätzlich zu den etwa 200 bis 300 Euro Warmmiete werden nämlich 925 Euro im Monat für die Betreuung fällig. Übrigens müssen bei Einzug zwei Verträge abgeschlossen werden: Der Mietvertrag mit der CWG und der Betreuungsvertrag mit der Caritas. Dafür stellt die Wohngemeinschaft aber eine interessante Alternative zum Altersheim dar, sagte Cornelia Eichel. Außerdem können Angehörige, die gerne in der Nähe ihrer Familie bleiben wollen, direkt hinterherziehen, denn die oberen Etagen werden auch vermietet. Übrigens können auch Ehepaare in die Wohngemeinschaft ziehen. Allerdings maximal zwei Paare, da die Seniorenwohngemeinschaft für maximal zwölf Personen ausgelegt ist und auch die einzelnen Wohnungen nur so konzipiert sind.