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Zeitplan Kombibad soll 2024 eröffnen

Bis zum eigentlichen Baustart des Schönebecker Kombibades muss noch viel hinter den öffentlichen Kulissen passieren.

11.10.2019, 23:01

Schönebeck l Nun liegt der Zeitplan für den Neubau des Kombibades vor. So, wie ihn das beauftragte Büro erarbeitet hat. So, wie ihn die Stadtverwaltung nach Erfahrungswerten geprüft hat und für realisierbar hält. Wenn alles nach Plan läuft und es zu keinen unvorhergesehenen Überraschungen kommt, betont Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU). Die Zeitschiene ist allen Stadträten zugegangen – als reine Information seitens der Verwaltung.

Doch bis zum ersehnten Termin – der Inbetriebnahme des Kombibades am 1. Juli 2024 – ist noch eine Menge zu tun. Da muss noch vieles geprüft und geklärt werden. Schritte, die von außen nicht zu sehen sind. Die aber passieren müssen und zwar mit einem positiven Ergebnis, damit mit dem Bau begonnen werden kann. So die Prüfung, ob die stadteigenen Stadtwerke Bau und Betrieb des Kombibades wirtschaftlich stemmen können. „Können sie“, sagt Bert Knoblauch auf Nachfrage der Volksstimme. „Der beschlossene Rahmen – also 14 bis 16 Millionen Euro – ist für die Stadtwerke vertretbar.“

Vertrösten muss der Stadtchef, wer jetzt einen Kombibad-Grundriss erwartet. Das dauere noch. Spätestens bei der Bauplanung (Mai 2020 bis April 2021) werde der Neubau Gestalt in Form eines Entwurfes annehmen.

Und wie ist es um den Schwimmunterricht oder den Schwimmsport bestellt, wenn die Betriebserlaubnis für die Schwimmhalle 2023 ausläuft, aber das Kombibad nach jetzigem Stand erst am 1. Juli 2024 öffnet? Für Bert Knoblauch kein Grund, in Panik zu verfallen. „Die Prüfstatik lässt ein Betreiben bis 2023 zu. Wir achten genau darauf, ob es bei den baulichen Mängeln Veränderungen gibt und wie schnell diese voranschreiten. Zurzeit gibt es keine Auffälligkeiten. Wenn das so bleibt, wird es sicherlich für die Übergangszeit, bis das Kombibad öffnet, noch eine Ausnahmegenehmigung geben.“

Andersrum sei auch die Genehmigung bis 2023 nicht bindend – nämlich dann nicht, wenn die Mängel sich schneller als gedacht verschlechtern. Dann müsse vorher gehandelt werden. Doch mit diesem Gedanken habe man sich noch nicht beschäftigt, so Knoblauch, denn derzeit gebe es keinen Grund dazu.

Bis zu diesem Zeitplan mit dem markanten Datum 1. Juli 2024 ist es ein langer Weg gewesen. Hier ein kurzer Abriss.

Die Substanz der Schwimmhalle kränkelt schon lange. Aktuell gibt es bis 2023 eine Betriebserlaubnis. Da die Mängel nicht weniger werden, ist Stadträten und Verwaltung klar, dass über einen Neubau nachgedacht werden muss.

Auch das Freibad kränkelt. Es gibt unter anderem Probleme mit der Durchströmung und unklaren Wasserverlust. Dann 2014 eine Havarie. Eine Fehlfunktion der Wasseraufbereitungsanlage. Das als Desinfektion verwendete Chlorgas ist ausgetreten. Ein Kind wird verletzt und muss sich in Behandlung begeben. Ab sofort übernehmen die Mitarbeiter die Chlorung händisch.

Die Verwaltung schlägt Anfang 2015 vor, das Freibad zu schließen. Der Stadtrat lehnt das ab und spricht sich für ein Investieren aus, um das Freibad weiter betreiben zu können. Die Probleme gehen aber weiter und werden mehr.

Parallel beginnen die Planungen zum Kombibad, in einer Arbeitsgruppe wird der Standort festgelegt – der jetzige Busbahnhof (Altstadtplatz) und wie es aussehen könnte. Geschätzte Kosten: 26 Millionen Euro.

2017 legt die Verwaltung dem Stadtrat eine Liste von Mängeln im Freibad vor: Der Reparatur- und Investitionsstau beläuft sich auf 480.000 Euro, so eine erste grobe Schätzung.

Das Freibad bleibt aufgrund der baulichen und technischen Unzulänglichkeiten 2018 geschlossen – ebenso 2019.

Bis zum Herbst 2018 steigen die geschätzten Sanierungskosten auf 630 000 Euro. Die Verwaltung verweist auf die Baupreis-Explosion. Die Stadt gibt ein detaillierteres Gutachten in Auftrag: Darin ist von 1,2 Millionen Euro die Rede für eine Sanierung, um das Freibad für weitere fünf Jahre zu öffnen, für zehn Jahre wären es 5 Millionen Euro.

Der von der Stadt für das Freibad beauftragte Gutachter aus Bautzen, der auch die Machbarkeitsstudie zum Kombibad erstellt hat, rät vom Sanieren des Freibades ab. Das Geld solle sinnvoller, da langfristiger, in ein Kombibad angelegt werden.

Anfang 2019 bildet sich eine neue Arbeitsgruppe, die anhand einer erweiterten Machbarkeitsstudie die Varianten prüft: Freibad sanieren, Schwimmhalle sanieren, Kombibad bauen?

Im Mai 2019 beschließt der Stadtrat mehrheitlich, dass Schönebeck ein Kombibad in abgespeckter Form als Stadtwerke-Modell (Bau und Betrieb) bekommen soll. Das ist auch die Empfehlung der Arbeitsgruppe.

Um das Kombibad, genauer um den Standort Altstadtplatz, geht es in den städtischen Gremien Bau (Montag, 17 Uhr, Rathaus) und Wirtschaft (Donnerstag, 17 Uhr, Kläranlage): Es wird über das Fortschreiben des Quartierskonzeptes Altstadt Süd-West informiert.