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Abwasser Verband macht 700.000 Euro Überschuss

Der Wasser- und Abwasserzweckverband (WAZV) "Bode-Wipper" Staßfurt steht finanziell auf sicheren Füßen. Das zeigt der Jahresabschluss 2018.

14.10.2019, 01:00

Staßfurt l Der Verband hat das Jahr 2018 erneut mit einem positiven Ergebnis abschließen können. Der Jahresgewinn betrug insgesamt 706.278 Euro.

Davon entfallen 52.215 Euro auf die Trinkwassersparte, 541.187 Euro auf das Abwasser-Abrechnungsgebiet I sowie 112.875 Euro auf das Abwasser-Gebiet 2 des ehemaligen Abwasserzweckverbandes „Bodeniederung“, dessen Aufgaben der WAZV am 1. Januar 2011 übernommen hatte.

Der Jahresabschluss war von der BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft AG, Niederlassung Leipzig, testiert und vom Fachdienst Rechnungsprüfungsamt und Revision des Salzlandkreises bestätigt worden. Die Prüfer hatten festgestellt, dass die Rechnungslegung gegeben ist, betandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind, die Buchführung und weitere geprüfte Unterlagen ordnungsgemäß sind und dass die Ordnungsmäßigkeit der Gesdchäftsfühurng gegeben ist und geordnete wirtschaftliche Verhältnisse vorhanden sind. Dadurch konnte ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk für den Jahresabschluss und den Lagebericht erteilt werden.

Der Jahresgewinn liegt über dem Planwert von 551.000 Euro und über dem Niveau des Vorjahres. 2017 konnte der WAZV 1,165 Millionen Euro verbuchen. Ähnlich sieht die Entwicklung der Umsatzerlöse aus. Diese lagen mit 15,741 Millionen Euro um 141.000 Euro über dem Ergebnis von 2017, sagte der Wirtschaftsprüfer Tobias Kretzschmar, der den Vertretern der Mitgliedsgemeinden das Zahlenwerk ausführlich vorgestellt hatte.

Das Eigenkapital des Verbandes betrug demnach zum 31. Dezember 2018 insgesamt 23,366 Millionen Euro. Das waren 707.000 Euro mehr als 2017. Die Eigenkapitalquote stieg damit um 0,5 Prozent auf 21,8 Prozent. „Die Verbindlichkeiten gegenüber den Kreditinstituten betrugen zum 31. Dezember 2018 20,768 Millionen Euro. Im Wirtschaftsjahr wurden 1,141 Millionen Euro planmäßig getilgt und 1,653 Millionen Euro neu aufgenommen“, so Kretzschmar im Lagebericht.

Er prognostizierte für 2019 einen Überschuss in Höhe von 563.000 Euro und Umsatzerlöse von 15,353 Millionen Euro.

Chancen ergäben sich nach Einschätzung des Wirtschaftsprüfers für den WAZV durch die Senkung der Wasserverluste im Geschäftsjahr 2020 unterhalb einer Quote von 15 Prozent aufgrund der in den Vorjahren durchgeführten Maßnahmen zur Bekämpfung der Trinkwasserverluste sowie durch die Realisierung des zweiten Bauabschnittes zur Energieoptimierung auf der Verbandskläranlage in der Stadt Staßfurt.

Risiken sehen die Wirtschaftsprüfer in der Zukunft durch den demografischen Wandel und dem damit verbunden Rückgang der Einwohnerzahl, durch Forderungsausfälle durch die Zunahme von betrieblichen und vor allem privaten Insolvenzen und durch den Anstieg der Kosten für die Klärschlammentsorgung.

Der stellvertretende Vorsitzende der Verbandsversammlung Peter Fries (CDU), sagte: „Das sind rundum gute Zahlen. Das finde ich gut.“ Der Lagebericht bestätige den Sanierungsbedarf im Stadtgebiet Staßfurt.

Die Erneuerung des Leitungsnetzes werde immer schwieriger, weil die Gemeinden kein Geld hätten, um sich an diesen Projekten zu beteiligen“, sagte der Verbandsgeschäftsführer Andreas Beyer. Bei einem neuen Mischwasserkanal sei die Stadt mit zwei Drittel der Kosten dabei. „Das kann sich die Stadt nicht leisten“, so Beyer und fügte hinzu: „Wir haben in Staßfurt sehr viel Geld in die Hand genommen, aber auch die Stadt selbst.“ In Leopoldshall komme hinzu, dass dort etliche Kanäle sehr tief in der Erde lägen. Der Vertreter der Stadt Hecklingen, Bernhard Pech (WGH), monierte die Feststellung im Lagebericht, dass der Verband nach Ablauf des Vertrages mit dem privaten Betreiber WTE und der Übernahme der Anlagen des Abwasserzweckverbandes „Bodeniederung“ in Abwicklung im Jahr 2023 Risiken durch erhöhte Sanierungskosten eingehe. „Ziel ist es, dass wir zum 31. September 2023 ein System bekommen, mit dem wir keine erhöhten Sanierungsarbeiten haben“, sagte Beyer.

Die Verbandsversammlung stellte den Jahresabschluss fest und entlastete Beyer für das Wirtschaftsjahr 2018. Zudem wurde beschlossen, den Jahresgewinn für das Abwasser-Abrechnungsgebiet 1 in die Rücklage einzustellen und den aus dem Bereich Wasser das Abwassergebiet 2 auf neue Rechnung vorzutragen. Beyer dankte seinen Mitarbeitern für ihre gute Arbeit, die zu diesem guten Ergebnis geführt hat. Der Vorsitzende der Verbandsversammlung Klaus Stops sprach von „einer kleinen, aber nicht ganz unwichtigen Anmerkung“.