Aktion in Schule Virtuelle Exkursion

Dinge, die im Unterricht unmöglich sind, können beim Lernen helfen. Schüler aus Schneidlingen testen es.

30.10.2017, 04:00

Schneidlingen l Das Tadsch Mahal in Indien besuchen, den Mount Everest besteigen, Unterwasser tauchen, Orte in Asien sehen – Virtuell sind Exkursionen dorthin mittlerweile von zu Hause aus möglich. Selbst die Reise in eine andere Zeit, um im Geschichtsunterricht zu sehen, wie die Menschen früher lebten, sind nicht mehr unvorstellbar.

Möglich macht das das Programm „Expeditions“ des Internet-Suchanbieters Google, das man sich auf sein Smartphone lädt. Das Handy wird dann in eine eigens dafür erhältlichen Papp-Brille (auch genannt Cardboard) gelegt und los geht‘s.

In Schneidlingen haben Schüler das mit einem Trainer erfolgreich ausprobiert. Onur Kavasoglu von der Google-Zukunftswerkstatt aus Berlin zeigte den Mädchen und Jungen, wie die Google-Brille funktioniert. Gemeinsam nutzten sie den Probetag, um herauszufinden, wie das moderne Gerät in den Unterricht eingebaut werden kann. Alle Schüler der 7. Klasse trugen die Brille mit Smartphone.

Mit Hilfe von Tablets führte Onur Kavasoglu durch die virtuelle Exkursion. „Diese besteht aus Virtual-Reality-Panoramen, 360-Grad-Aufnahmen, authentischen Umgebungsgeräuschen und 3-D-Fotos“, erklärt Jonas Paul, Medienpädadoge der Schule. Angereichert werde die multimediale Klassenfahrt durch zusätzliche didaktische Unterrichtsmaterialien der Stiftung Lesen, die die Integration in den Unterricht erleichtern. Jonas Paul merkt weiter an, dass eine reale Klassenfahrt natürlich damit nicht ersetzt werden könne. Vielmehr sei die virtuelle Brille als Ergänzung gedacht.

Gerade bei abstrakten Inhalten wie beispielsweise im Biologieunterricht, wenn thematisch das menschliche Gehirn erklärt werde oder eben in Astronomie das Weltall, das sich nur schwer auf zweidimensionale Buchseiten reduzieren lasse. Dann biete eine solche Exkursion vielfältige Chancen. So könne man den Lernerfolg auch auf unterhaltsame Art und Weise steigern und die Jugend damit neugierig machen und ansprechen, sagt er überzeugt.

In Schneidlingen planen Lehrer daher, die moderne Handy-Brille auch zukünftig zu nutzen. Jonas Paul kündigte an, dass auch über den Probetag hinaus mit der Technik, wenn es sich anbietet, gearbeitet werden soll.