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Ameos Imageaktion statt Weihnachtsfeier?

Eine Spendenaktion, anstelle des gestrichenen Klinikweichnachtsmarktes durchzuführen: Das werfen Mitarbeiter Ameos vor. Ein Blick nach Schönebeck.

16.12.2019, 17:54

Schönebeck l „Auch in diesem Jahr wieder ...“: Unter dieser Überschrift hatten die Ameos-Kliniken in Schönebeck ihre Mitarbeiter plus Anhang zu einem internen Klinkweihnachtsmarkt eingeladen. Der sollte am Dienstag, 10. Dezember an der Klinik an der Köthener Straße stattfinden – wurde einen Tag zuvor aber ersatzlos abgesagt. Grund dafür: Der kurzfristig auf den betreffenden Dienstag gelegte Streik. Das geht aus einer internen Mail hervor, die der Volksstimme vorliegt.

Stattdessen – so scheint es zumindest – hat das Unternehmen in einer Anzeige vom Sonnabend zu einer öffentlichen „Weihnachtsspendenaktion“ am heutigen Dienstagnachmittag zugunsten des Kinderhauses Glinde und des Vereins Rückenwind eingeladen.

350 Nordmanntannen sollen am Nachmittag auf dem Klinikgelände an der Köthener Straße gegen eine Spende in Höhe von zehn Euro verkauft werden. Neben der Nordmanntanne gebe es „noch etwas Leckeres vom Grill sowie einen Glühwein oder Kinderpunsch gratis“.

Eigentlich sollte es bei dem Klinikweihnachtsmarkt laut Einladung Glühwein und Kinderpunsch geben. Außerdem waren „Leckereien vom Grill“ angekündigt und „auch in diesem Jahr haben wir wieder für alle Mitarbeitende Nordmanntannen als Geschenk vorbereitet. Die Bäume sind, wie im vergangenen Jahr 140-180 cm groß, genetzt und damit gut zu transportieren.“

Genetzt, transportbereit und eingezäunt lägen die Bäume jetzt auf dem Krankenhausgelände mit einem Schild am Zaun, das darauf aufmerksam macht, dass dieser Bereich videoüberwacht werde. Das berichtet eine Mitarbeiterin, die anonym bleiben möchte.

Auch andere Mitarbeiter und Angehörige dieser meldeten sich nachdem die Anzeige zur Spendenaktion gedruckt wurde und werfen Ameos Schönebeck vor, mit der Spendenaktion als Ersatz für den Klinkweihnachtsmarkt jetzt auch noch das eigene Image als Wohltäter aufpolieren zu wollen.

Auf diese Vorwürfe angesprochen heißt es seitens Ameos: „Eine klassische Weihnachtsfeier war für die Mitarbeitenden nicht geplant. Es sollte, wie im vergangenen Jahr, einen kleinen ‚Wintermarkt‘ geben. Aufgrund der aufwändigen Vorbereitungen sollte eine Überschneidung von Streik und Wintermarkt vermieden werden. Jedoch wurde sich an die Aussage nicht gehalten.“

Sowohl das Kinderhaus Glinde, als auch der Verein Rückenwind, wollen die Spenden annehmen. Das teilten sie der Volksstimme auf Nachfrage mit.

Jetzt wurde auch bekannt, dass Ameos 20 Mitarbeiter fristlos entlassen hat.