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Bundesstraße 180 Land denkt an Schneidlingen

Täglich rollen viele Brummis zwischen Egeln und Aschersleben durch das kleine Schneidlingen. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt B 180 ist jetzt Thema.

03.03.2019, 06:00

Hecklingen/Schneidlingen l Ein Missverständnis soll im Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr in den vergangenen Wochen schon zu mehreren Anfragen geführt haben. In Magdeburg hätten sich vier Leute gemeldet, die wissen wollten, wann der Ausbau der Bundesstraße 180 in Schneidlingen in diesem Jahr beginnen soll.

Das passierte nach dem Neujahrsempfang der Stadt Hecklingen. Dort sagte der Bürgermeisters der Stadt Hecklingen Uwe Epperlein (WGH) beim Ausblick auf das Jahr 2019, „dass der weitere Ausbau der Bundesstraße 180 Ortsdurchfahrt Schneidlingen von der Ortsmitte Richtung Norden bis zum Ortsausgang als Gemeinschaftsaufgabe mit der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt möglich ist.“ Auch Verkehrsminister Thomas Webel (CDU), kam in seiner Ansprache auf das Thema zu sprechen. Er erklärte, dass die Ortsdurchfahrt in Schneidlingen in Angriff genommen werden soll. Hier befinde man sich auf einem guten Weg, so der Minister.

Einige Besucher des Empfanges hatten diese Mitteilungen wahrscheinlich anders verstanden, als sie gemeint waren und gingen davon aus, dass der Bau der B180 bereits in diesem Jahr beginnt. Mehrere Gewerbetreibende und Lokalpolitiker sollen an den Tagen nach dem Empfang im Ministerium angerufen haben, teilte ein zuständiger Mitarbeiter dem Salzlandkurier mit.

Tatsächlich wird in diesem Jahr aber noch nicht gebaut, vielmehr laufen Planungen an, stellte der Leiter vom Regionalbereich West der Landesstraßenbaubehörde Sven Hörold im Gespräch mit dem Salzlandkurier jetzt klar.

Der Pressesprecher vom Verkehrsministerium Peter Mennicke teilte ebenfalls mit, dass nach Abstimmung der Stadt Hecklingen mit der Straßenbauverwaltung Sachsen-Anhalt eine Vereinbarung für die gemeinsame Planung des Ausbaus der Ortsdurchfahrt Schneidlingen vorliegt. Diese Planungsvereinbarung müsse noch durch den Stadtrat der Stadt Hecklingen bestätigt werden. Liege diese Bestätigung vor, könnten beide Partner, also die Stadt Hecklingen und die Landesstraßenbauverwaltung die Planungsvereinbarung abschließen. Erst danach könnte mit der Planung für die Ortsdurchfahrt begonnen werden. „Insofern kann derzeit kein Datum des Baubeginns genannt werden“, so Mennicke.

Sicher ist aber, dass der Planungsbereich den noch nicht ausgebauten Bereich der Ortsdurchfahrt Schneidlingen umfasst. Ortsbürgermeisterin Ingrid Engelmann (CDU/FDP-Fraktion) kann das präzisieren. Sie berichtet, dass die Bundesstraße in einem ersten Bauabschnitt (siehe Foto) schon in den 1990er Jahren grundhaft ausgebaut wurde. Der zweite Bauabschnit, um den es nun geht, beginne hinter der Feuerwehr in Höhe der Cochstedter Straße und führe bis zum Ortsausgang Richtung Egeln. Die Länge des Abschnitts beträgt alles in allem 750 Meter, heißt es dazu aus Magdeburg.

Avisiert wird der Ausbau der Fahrbahn und der Nebenanlagen. Konkretere Aussagen dazu, was gebaut werden soll, könnten erst nach Abschluss der Planungen möglich sein, so Mennicke. Auch über die Höhe der Investition könne zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Auskunft gegeben werden. Aufschluss darüber geben erst die Planungen.

Vorgesehen ist, dass auch die Stadt Hecklingen sich beteiligt. Dazu Mennicke: „Die Stadt Hecklingen ist als Baulastträger für die Nebenanlagen, also etwa die Gehwege verantwortlich.“ Autofahrer müssen auf jeden Fall, wenn die Maßnahme in den nächsten Jahren startet, langfristig auf Sperrungen einstellen. „Erfahrungsgemäß dauern Baumaßnahmen vergleichbaren Umfangs zirka ein Jahr.“ Konkreteres werde sich auch hier erst nach Abschluss der Planungen sagen lassen, heißt es.

In Schneidlingen begrüßt die Kommunalpolitik die angekündigten Planungen und den Bau. Die Ortsbürgermeisterin war zusammen mit anderen Kommunalpolitikern nach dem Neujahrsempfang in Magdeburg, um mit dem Minister persönlich über das Vorhaben zu sprechen. „Er hatte uns ja bereits während des Empfanges signalisiert, dass er „mitziehen würde“, sagte Engelmann. Auch Vertreter vom Straßenbauamt aus Halberstadt seien schon bei den Beratungen des Ortschaftsrates zugegen gewesen. „Uns wurde signalisiert, dass der Bau der B 180 im zweiten Teilabschnitt 2021 startet“, berichtet Engelmann. Aber zunächst sei die Stadt am Zuge einen Beschluss auf den Weg zu bringen. „Alle stehen in den Startlöchern“, freut sie sich, dass die Maßnahme in Angriff genommen werden soll. Jetzt sei die Stadt am Zuge, Geld für die Nebenanlagen in den Haushalt einzustellen, damit das Vorhaben geplant werden kann. Die Straßenbeleuchtung sei ja schon zu einem großen Teil erneuert worden, sagte sie.