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Bode Freie Passage für Hecht und Kanu

Die neuen Kanu-Ein- und Ausstiege am Staßfurter Bodewehr Am Schütz sind samt Fischaufstieg übergeben worden.

31.05.2019, 23:01

Staßfurt l Am Tag der offiziellen Übergabe regnete es. Doch die Männer auf dem Ponton-artigen Kanu-Ein- und Ausstieg strahlen um die Wette: Landrat, Oberbürgermeister und Flussbereichsleiter. Auch Boris Funda, der ein Kanu-Touristik-Unternehmen betreibt, ist zufrieden. Das war er lange Jahre nicht – und nicht zuletzt deshalb auch von Staßfurt an die Saale umgezogen.

Landrat Markus Bauer (SPD) sieht den Salzlandkreis als Vorreiter in Sachen Wassertourismus an der Bode. Er hofft, damit auch den Harzkreis und den Bördekreis begeistern zu können, diesen Fluss als Chance zu sehen, um Gäste mit dem Kanu anzulocken.

Oberbürgermeister Sven Wagner (SPD) erinnert an eine gemeinsame Radtour vor vier Jahren, bei der die Idee geboren worden sei, die Reserven des Aktiv-Tourismus‘ besser zu nutzen. Er freut sich über erste praktische Ergebnisse.

Mit im Boot ist bereits auch der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), der die Arbeitsgemeinschaft Wassertourismus Bode fachlich begleitet. Die „Hotspots“ wie jetzt am Staßfurter Bodewehr Am Schütz seien meist wasserwirtschaftliche Anlagen und mit Landkreis, jeweiliger Kommune und Sachsen-Anhalts Tourismus-Initiative „Blaues Band“ abgestimmt, so Flussbereichsleiter Dr. Christoph Ertl.

Der Landrat verweist noch auf die „einheitliche Handschrift“, mit der die Planung von Stegen einfacher erfolgen und damit Kosten gespart werden könnten.

Zehn Übergänge sind an der Bode im Salzlandkreis zwischen Egeln-Nord und Nienburg/Saale insgesamt geplant. Für einen so genannten Borsten-Fisch-Pass bei Egeln-Nord soll noch in diesem Jahr die Planung erfolgen, so der LHW-Flussbereichsleiter. Für sieben würden jetzt die Mittel beantragt, die zu 100 Prozent von der EU kommen.

Mit der Übergabe der Kanu-Wechsel oberhalb und unterhalb des Wehrs in Staßfurt erfolgte jetzt auch die offizielle Freigabe des Fischaufstiegs, der übrigens den größten Teil der 1,3 Millionen-Euro-Maßnahme verschlang. Die Kanu-Anleger kosteten rund 30 000 Euro.

Ein erstes Ergebnis bezüglich der ökologischen Durchgängigkeit der Bode mit der neuen Fischtreppe beschreibt Christoph Ertl so: „Alle bei einer zweimaligen Elektro-Befischung in der Bode unterhalb des Wehres gefangenen Arten und Größen konnten nach erfolgreichem Aufstieg in der Reuse oben nachgewiesen werden. Unter den vom vereidigten Sachverständigen erfassten 20 Arten waren Barbe, Döbel oder auch Hecht.“