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Bode Weitere Aktionen gegen Fischsterben

In Staßfurt gibt es wieder neue Ideen in Sachen Fischsterben. Ulrich Eichhorn schaltet sich jetzt ein.

19.08.2019, 17:50

Staßfurt l Aktuell über 400 Unterschriften von Bürgern zur Forderung einer sauberen Bode und einer transparenten Aufklärung des regelmäßigen Fischsterbens in Staßfurt zählt eine Initiative von Kommunalpolitikern. Am Freitag hatten Vertreter der Linken-Fraktion im Stadtrat, der CDU-Fraktion im Ortschaftsrat Hohenerxleben sowie Privatpersonen Unterschriften gesammelt. Außerdem wurden Listen aus sozialen Netzwerken in Firmen und Schulen ausgelegt.

 „Viele Listen sind noch unterwegs“, teilt Stadträtin Bianca Görke (Linke) mit. Die Initiative will am Dienstag, 20. August, weiter Unterschriften sammeln - auf dem Benneckschen Hof von 9 bis 11 Uhr.

Eine Termin-Änderung gibt es beim Besuch des Umwelt-Staatssekretärs Klaus Rehda (Grüne) an der Bode in Staßfurt. Das öffentliche Treffen, das von Frank Wyszkowski (CDU) von der Jungen Union Salzlandkreis organisiert wurde, findet bereits am Dienstag, 20. August, statt. Treffpunkt ist 16 Uhr an der Ecke Sülzestraße am Bodeufer.

Unterdessen meldet sich auch Dr. Ulrich Eichhorn, der bis 2011 Geschäftsführer des Sodawerks in Staßfurt war, zu Wort: „Nahezu jedes Jahr schlagen die Emotionen hoch wegen des Fischsterbens in der Bode. Das ist wirklich schlimm – nicht nur für die Angler.“ Das Sodawerk leite vor allen Rückführwasser in den Vorfluter (sprich Bode) ein, erklärt Eichhorn. Es handele sich hierbei um Wasser mit Umgebungstemperatur und einem gewissen Kalziumchlorid-Gehalt. Dieses Wasser sei nicht giftig, Kalziumchlorid gebe es auch in den Meeren.

 „Fast das ganze Jahr ist die Einleitung unproblematisch durch die Vermischung mit ausreichend Bodewasser“, so Eichhorn weiter. „In diesen Tagen führt die Bode leider zu wenig Wasser. Abhilfe könnte nur durch mehr Wasser aus den Talsperren des Harzes geschaffen werden, aber das ist Trinkwasser für den täglich Bedarf.“ Vielleicht könnte man über eine Belüftung der Bode an diesen kritischen Tagen nachdenken, dies ergäbe mehr Sauerstoff für die Fische, bringt Eichhorn eine Idee ins Spiel. „Bei den ganzen Diskussionen über die Belastung der Bode mit eingeleiteten Fremdwässern darf man auch die abgepumpte Salzsole der Stadt Staßfurt und an die eingeleiteten Abwässer der Kläranlage denken.“

Eichhorn fordert eine sachliche Diskussion und die Suche nach Lösungen für die Problematik. Es sollte einen konstruktiven Dialog zwischen der Bevölkerung und Vertretern des Sodawerks geben. Er wäre auch bereit, sich an einer Moderation zu beteiligen.