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Fischsterben Firmen sollen sich strenger überwachen

Behörden haben Präventionsmaßnahmen gegen Fischsterben in Staßfurt besprochen. An der Bode warteten interessierte Bürger.

20.08.2019, 18:48

Staßfurt l Landrat Markus Bauer (SPD) forderte am Dienstag gegenüber den übergeordneten Behörden das Gutachten über die Wasserproben nach der Bode-Havarie 2018 ein. Er will vom Umweltministerium weitere Messstellen in der Bode verlangen, um Einleitungen strenger zu überwachen. Er hatte kurzfristig einen Termin mit dem Landesverwaltungsamt als Genehmigungsbehörde der Einleitungen, seiner Wasserbehörde, Oberbürgermeister Sven Wagner (SPD) und dem Staatssekretär des Umweltministeriums Klaus Rehda (Grüne) anberaumt.

Die Behörden formulierten intern Ziele – häufigere Proben des Bodewassers und eine verstärkte Eigenüberwachung aller einleitenden Unternehmen. Diese müssten ihre Verantwortung stärker wahrnehmen. Gleichzeitig führten sie niedrigen Wasserstand und Sauerstoffmangel sowie weitere Fälle von Fischsterben in ganz Sachsen-Anhalt ins Feld. Für die Entsorgung von toten Fischen in Zukunft versprachen Landrat und Oberbürgermeister, der ebenfalls die Ergebnisse der Wasserproben forderte, eine enge Zusammenarbeit mit den Anglern.

Unterdessen warteten um die 50 Bürger, Stadträte und Umweltinteressierte an der Liebesbrücke in Staßfurt, nahe der Einleitstelle der Ciech Soda. Frank Wyszkowski (CDU) hatte zu einem öffentlichen Termin für Bürger mit Staatssekretär Klaus Rehda (Grüne) eingeladen. Vor Ort stellten Bürger, Angler aus Staßfurt und die Stadträte Matthias Büttner (AfD), Stephan Czuratis, Uwe Doberstein (CDU) und Bianca Görke (Linke) Fragen. Görke zeigte den Behördenvertretern die Unterschriftenlisten, die sie gemeinsam mit anderen Umweltinteressierten gesammelt hatte und die seit Montag auf über 900 Unterschriften angestiegen waren.

Kommunalpolitiker gingen enttäuscht aus diesem Treffen, das nach einer Dreiviertelstunde aus Termingründen des Staatssekretär abgebrochen wurde, heraus. Eine Messstelle an der Einleitstelle der Soda als Vorschlag aus der Runde wurde abgelehnt. Fragen wurde teilweise nur indirekt beantwortet. Der Staatssekretär erklärte, dass bei Einleitungen von Schadstoffen in die Bode Wirtschaftsinteressen beachtet werden müssten und nur zumutbare Techniken von Firmen verlangt werden können.