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Fußballplatz Was wird aus dem Sportareal in Förderstedt?

Der Bolzplatz und das Volleyballfeld hinter dem Rathaus sind verwahrlost. Christian Schulze (CDU) regt eine Neugestaltung an.

Von Enrico Joo 13.08.2019, 05:00

Förderstedt l Wer sich einen metaphorischen Strohballen vorstellen kann, der durch Förderstedt weht, hat vielleicht die ganze Tristesse des Bolzplatzes hinterm Rathaus schön bildlich vor Augen geführt. Trostlos fristet der Fußballplatz seit Jahren ein stiefmütterliches Leben. Ebenso traurig liegt der Volleyballplatz direkt daneben im Schatten der Bäume.

Christian Schulze (CDU), neu gewähltes Mitglied im Ortschaftsrat Förderstedt, nahm daher bei der vorangegangenen Sitzung einen neuen Anlauf für eine Verschönerung des Umfelds. „Der Volleyballplatz sieht verheerend aus“, sagt er. „Beim Bolzplatz gibt es nur noch ein Tor, zudem steht dort ein riesiger Baum, der Wurzeln geschlagen hat, dadurch ist eine Seite unbespielbar.“ Kürzlich erst hatte Schulze mit seinem achtjährigen Sohn dort gekickt. Der Spaß für Sohnemann und Papa hielt sich in Grenzen.

Was kann getan werden? „Vielleicht braucht es ein generelles Konzept“, sagt er. Er denkt da an das Leader-Programm. Diese EU-Maßnahme fördert seit vielen Jahren besonders die Entwicklung der ländlichen Regionen. „Vielleicht könnte man den Fußballplatz einzäunen und eine Art Zockerkäfig bauen, damit die 13- bis 16-Jährigen nicht mehr wilde Sau spielen.“

Grundsätzlich ist das möglich. „Jeder kann bei Leader aktiv werden“, erklärt Günter Döbbel (FDP), der als Vorsitzender der ZLG Atzendorf immer wieder diesen Fördertopf für seinen Verein anfasste. „Es ist ein wunderschöner Gedanke, das herzurichten. Aber das ist die falsche Strategie. Wir haben einen demografischen Wandel. Dinge müssen zentralisiert werden. Es muss auch mit dem Sportverein geklärt werden, was getan werden kann.“

Der SV Förderstedt hat seinen Vereinssitz direkt neben den Sportstätten, dahinter liegen die Fußballplätze. Döbbel mahnt aber: „Die Programme werden sich 2020 grundlegend ändern.“ Dann könnte es schwierig werden, in eine Förderung zu kommen für Leader. Freilich hat er aber seine Unterstützung signalisiert, um als Helfer sich durch den bürokratischen Wust zu kämpfen. „Das sind dicke Anträge“, sagt er und hält dabei seine flachen Hände vor sich übereinander in einem Abstand von 15 Zentimetern. So dick könne der Papierberg schon werden.

Sinnvoll wäre im Konzept dann auch ein Angebot für Senioren. Christian Schulze denkt aber erst einmal an die Kinder. Ein Spielplatz neben Bolzplatz und Volleyballfeld wäre für ihn wünschenswert. Denn: „Ich habe zwei Kinder. Wenn ich mit dem Achtjährigen Fußball spiele, was mache ich dann mit dem Vierjährigen?“ Klettergerüste oder Schaukeln wären also toll. Der Volleyballplatz muss zudem aufgehübscht werden. Der blanke Kies liegt dort herum, darauf großflächig verteilt liegen Blätter. Dabei wird das Volleyballfeld noch von der AG Leichtathletik der Schulen genutzt. „Das ist ja blanker Erdboden“, so Schulze.

Auch wie es mit der Fläche daneben weiter geht, wo die Freilichtbühne abgerissen wurde, ist fraglich. Ein Erdwall erinnert nur noch daran. Schulze könnte sich eine Erholungsfläche für Rentner vorstellen. „Ich werde mir Tipps von Günter Döbbel holen, der soll mich mal an die Hand nehmen, damit wir ein Konzept entwicklen, mit dem wir über die Stadt ans Leader-Programm kommen“, sagt Schulze.