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Kita Abschied mit Trommelwirbel und Tränen

Ganz viele Tränen fließen in der Kita Brumby.

18.01.2018, 23:01

Brumby l Die Teichspatzen verabschieden ihre Tante und Chefin Lisa Möbes, deren 43-jähriges Arbeitsleben sich komplett in dieser Einrichtung abspielte.

„Unendlich vermissen werden wir dich“, zitiert Anke Stohge unter Tränen. Die Kolleginnen wählten das Unendlich-Zeichen als roten Faden in ihren Abschiedsworten für ihre Chefin Lisa Möbes. Den Kindern habe sie „unendlich oft die Haare gekämmt, unendlich oft das Bett weggeräumt, ... gespielt, ... viel beigebracht“.

Nun werde sie „unendlich viel Zeit haben, wofür wir unendlich viele Ideen wünschen. Und: Wir werden dich unendlich vermissen“.

Zuvor hatte Sabine Brüche bei ihren Abschiedsworten mit den Tränen gekämpft. 35 Jahre arbeitete sie an der Seite von Lisa Möbes.

Kaum jemand im Raum kann die Tränen jetzt noch unterdrücken. Die Wehmut überträgt sich selbst auf einige kleine Teichspatzen. Doch ihr Programm zum Abschied haben sie nicht umsonst einstudiert.

Ihre Tante Lisa ist gerührt. Auch als sie die Dankesworte und besten Wünsche von Oberbürgermeister Sven Wagner und ihrer Vorgesetzten aus dem Fachdienst der Stadt Ina Siebert entgegen nimmt. Von Elternvertretern und ehemaligen Kolleginnen wie der einstigen Chefin Karin Heinrich.

Begonnen hatte der letzte Arbeitstag für Lisa Möbes mit einem Trommelwirbel vor ihrer Haustür. Mit einem schmucken Blumenkranz waren die Teichspatzen zudem erschienen.

Gefasst bedankt sich die 62-Jährige, das „Unendlich“ aufnehmend: „Unendlich schwer fällt es mir loszulassen.“ Sie dankt allen Weggefährten. „Ohne Eltern, ohne Kinder, ohne Kolleginnen hätte ich vieles nicht bewerkstelligen können“, sagt Lisa Möbes. Auch für die Zusammenarbeit mit der Stadt als Träger bedankt sie sich und hofft, dass es noch besser werde.

Was war eigentlich das Schönste an ihrem Beruf? „Dass es total lebendig ist, dass man immer mit Menschen zu tun hat und jeder Tag anders ist. Auch, dass man manchmal nicht planen kann.“

Und die gebürtige Trabitzerin ist „unendlich dankbar“ dafür, dass sie 43 Jahre lang in ihrer Wahlheimat Brumby arbeiten durfte. Generationen von Kindern hat sie mit großgezogen, später deren Kinder, auch Enkelkinder wiederum. „Unendlich“ eben ...

Ganz ohne Kinderlachen oder tröstende Worte zu sprechen, wird Lisa Möbes nun aber nicht bleiben. Die eigene Familie und Enkel, die bislang etwas zu kurz kamen, sind jetzt öfters an der Reihe. „Erstmal gucken, was man auf einmal mit soviel Zeit anfängt“, ist die ab heute ehemalige Kindergärtnerin noch etwas ratlos. Aber weitere Ideen neben Familie kommen sogleich: Lisa Möbes ist gern an der frischen Luft. Da wäre der Garten vielleicht?

Wer ihre Nachfolgerin wird, steht übrigens noch nicht fest. „Die Verwaltung wird die Stelle zeitnah besetzen“, so Fachdienstleiterin Ina Siebert.