Knöllchensystem Parksünden im Netz

Die Stadt Staßfurt hat ein neues Knöllchensystem eingeführt.

08.12.2019, 02:00

Staßfurt l Neu ist seit einigen Tagen, dass die Ordnungswidrigkeit eines Parksünders digital aufgenommen wird. So wie ein Ordnungsamtsmitarbeiter das entsprechende Auto mit dem dazugehörenden „Knöllchen“ – das wird weiterhin an der Windschutzscheibe platziert – erfasst hat, kann der Halter sein Vergehen im Internet aufrufen. 24 Stunden später auch das Ordnungsamt.

Möglich macht das die Kenntnis des Codes beziehungsweise des QR-Codes im Zusammenspiel mit dem Kennzeichen des Autos. Das Ordnungsamt fotografiert nach wie vor das entsprechende Fahrzeug zum Beweis und nimmt die Ordnungswidrigkeit auf.

Fachdienstleiterin Susanne Henschke sieht in dem neuen System eine Erleichterung sowohl für ihr Team als auch für den Bürger. „Wer gleich bezahlt – auch das ist über das hinterlegte Bankkonto per Internet möglich – erspart sich zudem die Zusendung und Abgabe eines Anhörungsbogens.“

Die Situation der Parkvergehen habe sich im allgemeinen verbessert in der Stadt, erklärt Henschke. Das liege sicher nicht zuletzt im sehr guten Angebot kostenfreier Parkplätze. Genaue Zahlen, wie sich die Einnahmen diesbezüglich entwickelt haben, waren von der Stadt nicht zu erfahren.

Allerdings gibt es nach wie vor „noch genügend Unbelehrbare“, die es nicht schaffen würden, 100 Meter vom Parkplatz bis zum Ziel zu laufen. Und so ist „Parken nur mal schnell“ und in der zweiten Reihe“ keine Modeerscheinung, sondern ständig aktuell.

Schwerpunkte hierfür gebe es in der Kernstadt mit ihren Geschäftsstraßen wie Steinstraße und Hohenerxlebener Straße.

„Ortsteile sind derweil die Ausnahme“, haben die Außendienstler von Susanne Henschke festgestellt. Sollten dennoch Hinweise kommen – meist über den Staßfurt-Melder – suche man nach Möglichkeit erstmal das Gespräch.

„Unsere Außendienstmitarbeiter sind übrigens keine ,reinen Politessen‘“, nutzt die Ordnungsamts-Chefin gleich die Gelegenheit, öfters festzustellende Missverständnisse aufzuklären, „Die vier Leute gehen auch Anliegerpflichten nach, der Gefahrenabwehr, und sie verteilen eben auch Knöllchen.“