1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Sporthalle könnte im Herbst kalt bleiben

Löderburg Sporthalle könnte im Herbst kalt bleiben

Die gute Nachricht zu Beginn: Die Mehrzweckhalle in Löderburg kann genutzt werden, aber...

03.09.2018, 23:01

Löderburg l Schul- und Vereinssport finden weiterhin statt. Jetzt, im Sommer, ist das kein Problem. Aber der Herbst steht vor der Tür. Wenn es kälter wird, muss geheizt werden. Im Rathaus ist man aber nach aufgetretenen Schäden an der Heizungsanlage allerdings wenig zuversichtlich. „Das Objekt kann zurzeit nicht beheizt werden. Eine Mangelbeseitigung bis zum 1. Oktober 2018, dem Beginn der Heizsituation, ist nicht realistisch“, sagt Staßfurts Oberbürgermeister Sven Wagner.

Was ist passiert? Der Stadtchef berichtet, dass Anfang August aus dem Heizkörper eines Duschraums und an anderen Stellen mehrere Kubikmeter Wasser ausgelaufen sind. Sie stammen aus dem Heizungssystem. Die Stadt habe sofort eine Spezialfirma beauftragt, die Lecks zu suchen. Dazu wurde an einigen Stellen auch der Fußboden im Sozialtrakt der Halle geöffnet. Ein Planungsbüro für Heizungstechnik wurde beauftragt, die Schadensursache zu analysieren, den Schadensumfang feststellen, ein Sanierungskonzept zu erörtern und die Gebäudetrocknung in den kommenden Monaten festzulegen, so der Oberbürgermeister. Kosten für Reparatur und Sanierung kann Sven Wagner noch nicht nennen. Erst in den kommenden Wochen werden ihn Kostenschätzungen über den Sanierungsumfang erreichen. Aber: „Nach allen Untersuchungen kann man sagen, dass sich ein großflächiges Schadensbild ergeben hat.“

Das rührt auch aus der Vorgeschichte des Gebäudes. Kein Geheimnis ist, dass es bereits während der Bauphase 1999 Setzungserscheinungen gegeben hat. Die Halle wurde auf einer ehemaligen Deponie errichtet. Baufachleute schlugen damals eine Pfahlgründung vor. Demgegenüber wurde aber in der damaligen Gemeinde eine kostengünstigere Variante gewählt: Auf die Deponie wurde eine mehrere Meter hohe Kiesschicht verfüllt, ohne das Areal allerdings vor auskoffern zu lassen. Das bereite bereits Probleme, als die Bodenplatte gegossen wurde. Aus dem Rathaus heißt es dazu, dass man die Bewegungen über Jahre intern gemessen habe. Die Senkungen hätten sich demnach zwar gelegt. Aber das gesamte Haus war in Bewegung, was auch dazu geführt habe, dass das Heizungssystem unter Spannung stand.

Ganz deutlich wird das sogar für Laien. Denn eine Folge der Setzungserscheinungen ist auch, dass sich die beiden Flucht – und Rettungswegetüren im Erdgeschoss und im Obergeschoss sich nicht mehr leichtgängig öffnen lassen. „Um die Anforderungen des Brandschutzes zu erfüllen, müssen die Türen ausgetauscht werden“, sagt Oberbürgermeister Sven Wagner. Derzeit würden sie provisorisch funktionsfähig gehalten, um die Nutzung der Mehrzweckhalle nicht einzuschränken.

Für die Heizung gibt es noch keine schnelle Lösung. „Wir müssen uns im Haus, aber auch mit der Politik über Zwischenlösungen verständigen“, sagt der Stadtchef.