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Museum Ideen für Stadtgeschichte

Der Staßfurter Geschichtsverein hat viele Ideen für das Museum. Die Umsetzung allerdings wird einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen.

Von Daniel Wrüske 20.02.2018, 02:00

Staßfurt l Staßfurts Geschichte im Überblick und für die Besucher des Museums als Rundgang im Erdgeschoss erlebbar - das ist die große Vision der Mitglieder des Geschichtsvereins für das traditionsreiche Haus in der Pestalozzistraße. „Die Historie der Salzstadt so aufgearbeitet würde eine gute und sinnvolle Ergänzung zur Darstellung der Salzgeschichte in den oberen Etagen bilden“, sagt Heinz-Jürgen Czerwienski als Vorsitzender des Geschichtsvereins.

Die ehrenamtlich tätigen Chronisten haben ihre Idee zuletzt öffentlich bei ihrer Jahresversammlung vorgestellt. Heinz-Jürgen Czerwienski sagt, dass ein solches Unterfangen nur schrittweise umgesetzt werden könne. „Die Voraussetzung ist, dass entsprechendes Material gesichtet, eingeordnet und in logische Zusammenhänge gebracht werden kann.“ Dieser Aufgabe wollen sich die Vereinsleute gern stellen.

Aufhänger für die Idee ist das Vorhaben, die Stadtgeschichte nach 1945 wieder stärker betonen zu wollen und auch entsprechend darzustellen. Vereinsvizechef Rico Schäfer berichtete während der Jahreshauptversammlung, dass dazu Gespräche mit der Museumsleitung und der Stadt stattgefunden hätten. Bisher allerdings sei aber noch nichts weiter passiert.

Im Rathaus weiß man um die Initiative und würdigt auch, dass sich der Geschichtsverein engagiert. Allerdings gehe es jetzt darum, die richtigen Schritte zur richtigen Zeit zu tun. So lässt sich die Antwort von Fachbereichsleiterin Ina Siebert verstehen. Sie macht deutlich, dass in der Verwaltung viel für das Museum geplant werde. So sei ab 2019 Geld im Haushalt eingestellt, damit bauliche Voraussetzungen dafür geschaffen werden können, um dauerhaft ausstellen zu können. „Dabei geht es um die schrittweise Baukörpersanierung, um modernen Brandschutz und die Fußböden“, sagt die Fachbereichsleiterin im Volksstimme-Gespräch. Alles müsse ab dem kommenden Jahr zunächst geplant werden. Wenn klar ist, was man wolle, wie man es wolle und was der Haushalt der Stadt zulasse, könnte eine Ausführungsplanung erfolgen und ein Bauantrag gestellt werden. „Jetzt aber bereits die Ausstellung zu verändern und neu sogar auszurichten, wäre angesichts dieser Planungen verfrüht und würde vor der Sanierung wenig Sinn ergeben“, so Ina Siebert.

Der Geschichtsverein, so Rico Schäfer während des Jahrestreffens, würde am liebsten sofort loslegen. Heinz-Jürgen Czerwienski sagt, dass man aber auch verstehe, dass es viel zu regeln gebe und die Prozesse langwierig seien. „Aber wir wollen das Thema immer wieder auf die Agenda rufen, damit es im Blick bleibt“, so der Vorsitzende. „Vereinsmitglieder haben Material gesammelt und es gibt noch viel aus der Zeit nach 1945. Das verdient eine würdige Präsentation.“ Dem Geschichtsverein geht es darum zu zeigen, wie das Leben in der Stadt war, welche Betriebe und Einrichtungen es gab, wie sich die Industrie entwickelt hat. „Wir sind überzeugt, dass wir für Besucher so auch gut den Querverweis zu Spezialsammlungen geben können, etwa zum Museum der Freunde der Rundfunk- und Fernsehtechnik.“

Neu erfinden müsse man das Rad nicht, sagt Heinz-Jürgen Czerwienski. Im Museum gab und gibt es bereits Elemente, die die Stadtgeschichte - auch der letzten über 70 Jahre - aufgreifen. Auch der Fundus des Hauses beherberge noch so manchen Schatz - etwa das Modell des Leninrings. Dazu die Arbeiten des Geschichtsvereins. „Wir könnten eine ganze Zeitepoche wieder ganz lebendig präsentieren.“