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Neowise Komet über dem Salzlandkreis gesichtet

Ein seltener Anblick: Fotografen aus dem Salzlandkreis haben am Himmel den Kometen "Neowise" gesichtet und auf Bild festgehalten.

13.07.2020, 12:22

Unseburg/Schönebeck l Thomas Agit ist in der Nacht zum Montag ein toller Schnappschuss eines Kometen gelungen. Es handelt sich dabei um den Himmelskörper "Neowise", der nur alle 5000 bis 7000 Jahre zu sehen ist, und derzeit gut mit bloßem Auge am Himmel erkannt werden kann.

"Hab mir letzte Nacht mal um die Ohren geschlagen, das Wetter war günstig für den Kometen", berichtet Thomas Agit der Volksstimme von seiner Sichtung. Auf dem Motiv ist der Komet optisch über der Unseburger Mühle zu sehen.

In den vergangenen Tagen waren auch andere Fotografen und Hobbyknipser aus dem Salzlandkreis unterwegs, um den Koloss bildlich festzuhalten. Thoralf Winkler aus Elbenau hat in der Facebook-Gruppe "Schönebeck fotografiert" einige seiner Aufnahmen des Kometen aus Elbenau veröffentlicht. Auch der bekannte Schönebecker Fotograf Ralf Freyer hat den "Star"-Kometen "Neowise" abgelichtet - über dem Ringheiligtum in Pömmelte.

Laut Thomas Agit sei "C/2020 F3" derzeit ab 23 Uhr am Abend bis in die frühen Morgenstunden gegen vier Uhr am nordwestlichen Himmel (recht nah am Horizont) zu sehen. Am besten sieht man ihn mit dem Fernglas und an einem Ort außerhalb einer Stadt ohne störende Lichtquellen. Natürlich muss auch das Wetter mitspielen.

"Neowise" ist nicht weit von der Erde entfernt. Astronomischen Berechnungen nach soll die Entfernung am 23. Juli 2020 "nur" noch 103 Millionen Kilometer betragen, heißt es aus einer Mitteilung des Planetariums Hamburg. Auch der Schweif macht den Kometen gut erkennbar. Der sei entstanden, als "Neowise" Anfang Juli 2020 innerhalb der Merkurbahn an der Sonne vorbeiflog. Daduch erhitzten sich die äußeren Schichten des gefrorenen Brockens, wodurch staubreiches Eis verdampft sei. "Enorme Mengen winziger Staubpartikel bilden einen viele Millionen Kilometer langen Staubschweif, der das Sonnenlicht streut und schwach gelblich leuchtet", heißt es weiter.

Zum Glück: Eine Gefahr geht von dem uralten Koloss aus Eis und Stein aber nicht aus. Entdeckt wurde der Komet übrigens bereits Ende März durch das NASA-Weltraumteleskop WISE.