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Ortsbürgermeister Wer wird neuer Chef im Dorf?

Rund um Staßfurt wird abgestimmt. Wer wird neuer Ortsbürgermeister oder bleibt im Amt?

01.07.2019, 14:30

Staßfurt l Die neuen Staßfurter Ortschaftsräte wählen durch Abstimmung einen Ortsbürgermeister aus den eigenen Reihen. Dabei entscheidet jedes Ratsmitglied selbst, ob es sich zur Wahl stellt oder nicht. Generell finden sich in den Ortschaftsräten eher zu wenige als zu viele Kandidaten für den Ortsbürgermeister.

Ein neuer Ortsbürgermeister oder eine neue Ortsbürgermeisterin muss für Hohenerxleben her. Marianne Nebel, die in der letzten Legislatur das Ehrenamt von Sven Wagner übernommen hatte, war aus privaten Gründen bei der Kommunalwahl am 26. Mai nicht mehr angetreten.

Mit 314 hatte Ilona Franke, lange im Ortschaftsrat Hohenerxleben dabei, die meisten Stimmen am 25. Mai bekommen. Daher würde sie sich am ehesten für den Ehrenamtsposten eignen, sie muss aber nicht. Ilona Franke (Wählergruppe ‚Bürger für Hohenerxleben‘) sagt der Volksstimme: „Ich kann das aus gesundheitlichen Gründen nicht machen.“ Sie freue sich über de vielen Wählerstimmen und werde weiterhin für den Ort aktiv sein, „aber ich kann das wirklich nicht leisten.“

Siegfried Klein (CDU), alteingesessener Ortschaftsrat und Stadtrat, folgte in der Wählergunst mit 268 Stimmen gleich hinter Ilona Franke. „Ich werde als Ortsbürgermeister kandidieren, um unseren Ort voranzubringen“, erklärt er. „Dafür müssen mir die Ortschaftsräte aber auch das Vertrauen aussprechen, man trägt als Ortsbürgermeister immerhin sehr viel Verantwortung.“ Als Stellvertreterin werde er Ilona Franke oder Birgit Heldt (SPD, 178 Stimmen) vorschlagen.

In Löderburg kündigt sich ein Rennen an. Christian Neubauer (FDP, 380 Stimmen) will als Ortsbürgermeister kandidieren, wie sein Fraktionsvorsitzender Johann Hauser für ihn bestätigt. Lange im Ortschaftsrat aktiv und einst auch Stadtrat gewesen, hatte Neubauer die meisten Stimmen erhalten und gilt als Favorit.

Aber auch die in Löderburg amtierende Elvira Bartsch (Die Linke, 348 Stimmen) wird ihren „Hut noch einmal in den Ring werfen“, kündigt sie an. Die 65-Jährige wird nächsten Monat in Rente gehen und ist stolz auf die „Frauenquote in unserem Ortschaftsrat mit drei von neun Mitgliedern“. Viele Bürger hätten sie schon gefragt, ob sie weitermache. Als Stellvertreter könnten in Löderburg Klaus-Dieter Vehlgut (CDU, 314 Stimmen) oder Danny Hempel (SPD, 344 Stimmen) in Frage kommen, bestätigen selbst aber noch nichts.

Rathmannsdorfs aktueller Ortsbürgermeister Klaus Magenheimer (Die Linke, 185 Stimmen) ist seit 2004 in dem Ehrenamt. Der 71-Jährige erklärt: „Eigentlich will ich nicht noch einmal antreten. Ich war lange genug dabei. Es wird Zeit, die Funktion an die jüngere Generation abzutreten.“

Als Ortsbürgermeister für Rathmannsdorf kandidieren will dafür Benjamin Zuck, Leiter der Ortswehr (171 Stimmen). „Beim Stellvertreter sind wir uns noch nicht sicher.“ Mit seiner neuen Wählergruppe ‚Wir für Rathmannsdorf‘ hatte es gleich noch vier weitere Personen, darunter drei „Neue“, in den Ortschaftsrat geschafft. „Ich möchte mich mit unserer Wählergruppe für unser Dorf einsetzen und kulturelle Veranstaltungen im Ort aufpeppen“, bestätigt der 31-Jährige seine Kandidatur. „Am Herzen liegt mir die Wohnsituation im Ort und die Grüngutpflege, die zu wünschen übrig lässt“, sagt er.

In Athensleben, wo 111 Wähler zur Urne gegangen waren, hatte Kai Lutterloh (48 Stimmen) das beste Ergebnis erreicht. Er sagt aber: „Ich kann das Ehrenamt des Ortsbürgermeisters nicht übernehmen, ich bin berufstätig und man braucht ja doch viel Zeit dafür“. Daher erklärt der amtierende Ortsbürgermeister Jürgen Kinzel (36 Stimmen), sich noch einmal aufzustellen. „Als Stellvertreter werde ich wieder Jens Stephan vorschlagen.“

Jens Stephan (21 Stimmen) ist der erste Nachrücker auf der Liste, falls eine gewählte Person ausscheidet. „Frau Thate ist aus gesundheitlichen Gründen von ihrem Mandat zurückgetreten“, erklärt Kinzel für seine Wählergruppe ‚Bürgervertretung Athensleben‘. Sie hatte mit 37 Stimmen Platz 4 im Ortschaftsrat erreicht.

In Förderstedt möchte Peter Rotter (CDU, 803 Stimmen), dessen Partei mit neun Sitzen die stärkste ist, als Ortsbürgermeister wiedergewählt werden. „Ich nehme die Aufgabe gern wahr“, sagt er. Als zweitstärkste Kraft in Förderstedt mit sechs Sitzen will die FDP auch mitreden: „Detlef Michelmann (72 Stimmen) wird als stellvertretender Ortsbürgermeister kandidieren“, so sein Fraktionschef Johann Hauser.

In Neundorf wird wieder Klaus Maaß (SPD, 487 Stimmen) als Ortsbürgermeister kandidieren. „Ich würde gern weitermachen und freue mich, dass ab sofort einige jüngere Leute im Ortschaftsrat dabei sind“, sagt er. „Es kann aber auch Gegenkandidaten geben.“ Zum Stellvertreter-Posten gibt es noch keine Aussagen.

Übrigens: „Es kann offen oder geheim gewählt werden“, so die Rechtsexpertin der Stadtverwaltung, Antje Herwig. Und wenn sich gar niemand aufstellen lassen will? „In diesem Fall muss tatsächlich der Oberbürgermeister den Ehrenamtsposten mit übernehmen“, so Antje Herwig.