1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Brumbyer zweifeln an Fällungen

Ortsumgehung Brumbyer zweifeln an Fällungen

Aufregung gab es in Brumby wegen der Baumfällungen für die neue Ortsumgehung.

19.03.2017, 08:00

Brumby l Bei der Sitzung des Förderstedter Ortschaftsrates, der kürzlich in Glöthe stattfand, brachten Bürger ihre Sorgen zum Ausdruck: Dass Bäume gefällt werden, gehöre ja zum Bau einer Ortsumgehung, der in Brumby in diesem Frühjahr beginnen soll, dazu. Aber es seien viel mehr Bäume als zulässig gefällt worden. Sogar mehrere Dutzend zu viel, sagte ein Bürger, der die Genehmigungsunterlagen in öffentlicher Auslage, wo die Anzahl definiert war, gelesen hat. Daher frage man sich im Ort, in welchem Umfang die Bäume durch neue ersetzt werden.

Die Baumfällungen an der Trasse für die neue Ortsumgehung Brumby hatten bereits im Januar begonnen. Großes Gerät war im Einsatz. Die Landesstraßenbaubehörde, die diese Maßnahme verantwortet und die neue Ortsumgehung bauen lässt, muss wie jede andere Organisation, die in die Natur eingreift, Ausgleichsmaßnahmen vornehmen.

Die Landesstraßenbaubehörde bestätigt auf Volksstimme-Anfrage, dass mehr Bäume als anfangs veranschlagt gefällt wurden, dass man dabei aber im gesetzlich erlaubten Rahmen blieb und dass sich Umstände ergeben haben, die das Entfernen von mehr Gehölz erfordert haben.

Genauer teilt Stefan Hörold, Leiter des Regionalbereichs West der Landesstraßenbaubehörde, mit: „Die Landesstraßenbaubehörde fällt grundsätzlich nicht ohne Abstimmung und grundlos Bäume. Die Baumfällungen sind vorhabensbedingt notwendig, wurden im Vorfeld abgewogen und sind unvermeidbar, um das Bauvorhaben zu realisieren.“

Das Fällen von Bäumen sei immer bedauerlich, jedoch bei Straßenbauvorhaben in dieser Größenordnung nicht zu vermeiden. Die Behörde habe sich an die Regelungen im Naturschutzgesetz gehalten und werde Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchführen.

Insgesamt wurden, um das Baufeld freizumachen, 126 Bäume gefällt, so Stefan Hörold. „Abweichungen können sich ergeben durch Absterben von Bäumen, durch Fällungen im Vorfeld der Baumaßnahme durch Dritte oder durch Zuwachs und damit Neuklassifizierung gegenüber der Vermessung zum Zeitpunkt der Entwurfsplanung“, so Hörold.

Das sei im Fall von Brumby passiert: Zwölf Bäume mehr als geplant mussten aus diesen Gründen in Brumby gefällt werden. Diese zwölf Bäume erhalten aber wie die anderen Pflanzen auch ihren ökologischen Ersatz, der zusätzlich dazukommen wird.

Wann, in welchem Umfang und mit welcher Art von Pflanzen werden Ersatzpflanzungen vorgenommen? Der landschaftspflegerische Begleitplan, der das regelt, sieht viele Einzelmaßnahmen vor, die sowohl lagemäßig als auch inhaltlich vielfältig sind. Maßnahmen in Brumby werden Entsiegelungen und Rückbau, Baumpflanzungen, Gehölzpflanzungen, Gewässerrandstreifen, Baumtore, Feldgehölze und Hamsterschonflächen sein, die im Umfeld der Ortsumgehung realisiert werden.

Die Neuanpflanzungen beginnen wenn die Ortsumgehung fertig ist, voraussichtlich in Herbst 2018, je nach Baufortschritt. Es sollen neue Einzelbäumen als Hochstammpflanzungen, flächige Pflanzungen und lineare Heckenstrukturen mit Heistern und Sträuchern gesetzt werden. So werde die Ortsumgehung landschaftsgerecht eingebunden und es werde Ersatz für die Eingriffe in die Natur geschaffen. Die Ausgleichsmaßnahmen umfassen insgesamt zirka 8,5 Hektar.

Nicht ohne Grund teilt die Behörde hier keine genaue Anzahl an geplanten neuen Bäumen mit. Denn mehrere Sträucher oder andere Bepflanzungen können einen Baum ersetzen. Noch dazu fließt die ökologische Qualität jeder einzelnen Pflanze in eine Art Ökologie-Bilanz ein, die am Ende den Ausgleich von plus minus null ergibt. Eine gewisse Anzahl an Bäumen von niedriger Qualität durch eine geringere Anzahl an Bäumen mit höherer Qualität ersetzt werden.