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Polizei Mehr Einbrüche in Einfamilienhäuser

Rein statistisch geht die Zahl der Einbrüche im Salzlandkreis aber insgesamt leicht zurück.

04.03.2019, 23:01

Schönebeck/Staßfurt l Die Einbrecher kamen am Dienstagabend vor zwei Wochen. Es war zwischen 19 und 21 Uhr, wie die Ermittlungen der Polizei ergeben haben, als die Täter ein Fenster eines Einfamilienhauses in Brumby aufgebrochen haben. Die Einbrecher durchsuchten sämtliche Räume im Erdgeschoss und im Obergeschoss in dem Haus am Fuchsberg und öffneten dabei Schränke und Behältnisse. Die Bewohner mussten bei ihrer Rückkehr feststellen, dass ihr Haus von Kriminellen durchwühlt worden war.

Noch am selben Abend kam es zu noch einem Einbruch in ein weiteres Einfamilienhaus in der unmittelbaren Nachbarschaft in Brumby. Dort drangen der oder die Täter über eine Balkontür ins Gebäude ein. Kurz nach 23 Uhr wurde noch ein weiterer Einbruch aus Hohenerxleben gemeldet. Erneut war das Ziel der Kriminellen ein Einfamilienhaus. Aufgrund der räumlichen und zeitlichen Nähe schließt die Polizei einen Zusammenhang zwischen den Einbrüchen nicht aus.

Diese drei Vorkommnisse eines einzigen Februarabends zeigen möglicherweise zwei Entwicklungen der Kriminalität im Salzlandkreis auf. Zum einen konzentrieren sich die Einbrüche nach einem Rückgang in den vergangenen Jahren nun wieder verstärk auf Einfamilienhäuser. Zum anderen könnte sich die Tendenz verstärken, dass die Einbrüche verstärkt in der Nähe der Autobahn 14 auftreten – was wiederum für reisende organisierte Banden sprechen würde, die die Fernstraße für eine schnelle An- und Abreise für ihre Raubzüge nutzen.

„Die Anzahl der betroffenen Einfamilienhäuser hat sich im Gegensatz zum Jahr 2017 um eine zweistellige Zahl erhöht“, teilte Klaus Peter Schneider, Sprecher des Polizeirevier Salzlandkreis, auf Nachfrage der Volksstimme mit. So hatte die Anzahl der Einbrüche in Einfamilienhäuser 2018 bereits ab Oktober in etwa das Niveau des gesamten Vorjahres erreicht.

Die Zahlen für das gesamte Jahr 2018 werden in den kommenden Wochen in der Polizeistatistik veröffentlicht. Das Polizeirevier wolle bei der Veröffentlichung dem Innenministerium nicht vorgreifen. Insgesamt seien die Einbrüche in Einfamilienhäuser und Wohnungen zusammengenommen rückläufig. 2017 wurden 195 Einbrüche gemeldet. In 64 Fällen waren Einfamilienhäuser betroffen. Im Rekordjahr 2016 waren 359 Einbrüche registriert worden, was auf eine Serie eines Drogensüchtigen zurückzuführen war.

Auch die Ermittler vermuten, dass die Autobahnen von reisenden Banden genutzt werden könnten. Aber: „Solange noch keine Täter festgenommen wurden, können wir das nicht bestätigen“, sagte Polizeisprecher Klaus Peter Schneider. Bei ihren Einbrüchen haben es die Kriminellen vor allem auf leicht transportierbare Beute wie Bargeld und Schmuck abgesehen. Größere Elektrogeräte gehören demnach nicht unbedingt zu den Favoriten der Einbrecher. Dabei gibt es offenbar auch Ausnahmen. „Für kurzer Zeit wurde auch ein großer Fernseher gestohlen“, sagte Polizeisprecher Klaus Peter Schneider. Über die jüngste Beute in Brumby und Hohen-erxleben machten die Ermittler allerdings keine Angaben.

„Weiterhin wird größtmöglicher Wert auf eine qualifizierte Sicherung von Sachbeweisen gelegt, um Zusammenhänge zu Gruppen oder Banden herzustellen“, sagte Polizeisprecher Schneider. Dabei komme unter anderem auch die Spurensicherung zum Einsatz, um nach Hinweisen zu den Tätern zu suchen. Auch die Regionalbereichsbeamten ermitteln nach Einbrüchen in der Nachbarschaft und befragen die Anwohner. „Angesichts dieser Zunahme von Einbrüchen in Einfamilienhäuser wurde eine Konzeption zur Bekämpfung von Wohnungseinbruchsdiebstählen durch die Behörde aufgestellt und konsequent umgesetzt“, so Schneider. Das sieht unter anderem vor, dass bei ausreichenden Hinweisen auf eine bandenmäßige Vorgehensweise die Ermittlungen an das Fachkommissariat der Polizeiinspektion Magdeburg übergeben werden. Dass ausgerechnet vermehrt Einfamilienhäuser zum Ziel von Einbrechern werden, konnte daran liegen dass sich die Einbrüche von den Städten in den ländlichen Raum verlagern.

Zur Vorbeugung hat die Polizei zudem das Präventionsangebot „Sicheres Haus“ aufgelegt. Dabei kommen die Regionalbereichsbeamten ins Haus, um die Einbruchssicherheit des Gebäudes zu untersuchen und auf mögliche Schwachstellen hinzuweisen. Für das Vorhaben können alle interessierten Bürger kostenlose Termine mit den Regionalbereichsbeamten vereinbaren.