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Rotes Kreuz Dank an alle Egelner Blutspender

Die letzte Blutspende-Aktion 2017 in Egeln nutzte das Deutsche Rote Kreuz, um sich bei Spendern zu bedanken.

31.12.2017, 06:00

Egeln l Besonderer Dank galt dieses Mal Günter Henschel aus Tarthun, der zum 101. mal seinen Lebenssaft gab. Nach seiner Motivation gefragt, antwortete der 70-Jährige kurz und knapp: „Weil ich anderen Menschen helfen will.“ Er sei fünfzehn Jahre lang auf Montage gewesen, ansonsten hätte er noch viel mehr Blutspenden vorweisen können, fügte der Tarthuner, der sechs Termine im Jahr wahrnimmt, hinzu.

Zu den rund 50 Spendern, die Kunigunde Jakobi in Egeln und Umgebung im Auftrag des DRK-Blutspendedienstes Dessau betreut, gehören auch Mario Ernst aus Westeregeln und Hans-Jörg Loewe aus Egeln. Ernst hat bereits 70 derartige Termine wie den vor wenigen Tagen in der Aula des Schulzentrums in der Stadt Egeln absolivert. Er ist damit schon ein alter Hase, Loewe mit elf Spenden noch ein Neueinsteiger.

„Wir brauchen immer neue Spender und gerade junge Leute, weil ständig Blut gebraucht wird“, sagte Gebietsreferentin Anett Sinast vom Blutspendedienst. „Die Jugend müsste sich trauen und die Angst vor der Nadel überwinden“, fügte sie hinzu. Frauen dürfen im Jahr viermal Blut spenden, die Männer sogar sechsmal und zwar jeweils 500 Milliliter.

„Wir brauchen immer neue Spender und gerade junge Leute, weil ständig Blut gebraucht wird.“

Sinast: „Danach wird das Blut in die drei Bestandteile Erythrozyten, Thrombozyten und Blutplasma aufgesplittet. Also hilft man mit einer Blutspende gleich drei Menschen.“

„Das Blut regeneriert sich. Und die Menschen fühlen sich nach dem Spenden viel wohler. Man ist dadurch selbst unter ärztlicher Kontrolle und hilft auch noch anderen in Not“, wirbt auch Kunigunde Jakobi aus Westeregeln ständig, insbesondere bei jungen Leuten, dafür, das Deutsche Rote Kreuz zu unterstützen.

„Wer einmal gespendet hat, erhält einen Nothilfepass mit seiner Blutgruppe“, zählt sie einen weiteren Vorteil für den Spender auf. Dadurch müssen im Falle eines Unfalls keine großen Untersuchungen zur Blutgruppenbestimmung mehr erfolgen.

Wer das erste Mal Blut spenden möchte, der muss gesund sein und zu den Terminen, die nächsten sind am 2. März im Vereinshaus in Westeregeln und am 29. März in der Grundschule in Egeln, seinen Personalausweis mitbringen, sagte Sinast und fügte hinzu: „Die Spender müssen zuvor gegessen und getrunken haben, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.“

Um die gesundheitliche Vorgeschichte zu beurteilen, sind eine Reihe von Fragen zu beantworten. Deswegen muss ein Fragebogen ausgefüllt werden. Offene Punkte können mit dem Arzt geklärt werden.

„Die Spender müssen zuvor gegessen und getrunken haben, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.“

An der nächsten Station erfolgt ein kurzer Gesundheits-Check. Dort wird ein Tropfen Blut abgenommen. Damit wird die Konzentration des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin, Hb-Wert) im Blut bestimmt, sodass der Körper auch nach der Blutspende selbst noch ausreichend Reserven für den Sauerstofftransport hat. Zudem wird die Temperatur gemessen, um einen möglicherweise beginnenden Infekt auszuschließen. „Dann geht es zum Arzt. Er misst den Blutdruck und den Puls“, sagte die Gebietsreferentin.

Nach der Spende erhalten die Frauen und Männer einen Imibss aus schmackhaft zubereiteten Speisen sowie Heiß- und Kaltgetränken. Bei der Verpflegung unterstützt Kunigunde Jakobi den Blutspendedienst des DRK Dessau, der viermal pro Jahr in jedem Ort Station macht, auf ehrenamtlicher Basis bei den Terminen vor dem Vereinshaus in Westeregeln oder in der Grundschule in Egeln und bei dem damit verbundenen Drum und Dran. „Mal gibt es Kartoffelsalat mit Würstchen, mal belegte Brötchen, Pudding, Obst, Kaffee und Getränke“, sagte Jakobi.

Noch in der Nacht und am Morgen des kommenden Tages nach der Blutspende wird das Blut bei zahlreichen Laboruntersuchungen getestet. Sollte es dabei von der Norm abweichende auffällige Befunde feststellen, werden die betreffenden Pesonen sofort darüber vom Blutspendedienst Dessau informiert.

„Mit dem 73. Geburtstag ist Schluss“, sagte die Gebietsreferentin auf die Volksstimme-Frage, wie lange man seinen kostbaren Lebenssaft anderen Menschen zur Verfügung stellen kann.