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Schulaktion Tonis große Weihnachtspost

Die Schüler aus der Kasten-Gemeinschaftsschule und der Förderschule in Staßfurt haben viele Briefe geschrieben.

20.12.2017, 03:00

Staßfurt l Sage und schreibe 450 Briefe sind in den großen Paketkisten, die Verena Frank, Rektorin der Kasten-Schule, jetzt aufgegeben hat. Sie haben alle eine Adresse. Toni Hartung aus Laucha im Burgenlandkreis soll sich über die hundertfache Weihnachtspost aus der Salzstadt freuen. Ein schöner Gruß an den 15-Jährigen, der seit seiner Geburt im Rollstuhl sitzt, und sich zum Fest der Feste nichts sehnlicher wünscht, als unendlich viel Post. Das Fernsehen hat darüber berichtet und in einem sozialen Netzwerk läuft ein entsprechender Aufruf.

In zwei Schulen der Salzstadt hat die Aktion jetzt große Unterstützung gefunden. „Ich bin beim Stöbern im Internet über Tonis Geschichte und seinen Weihnachtswunsch gestoplert“, berichtet Verena Frank.

„Mich hat der Aufruf sofort elektrisiert: Das könnte etwas für unser Bildungszentrum sein.“ Nicht nur, weil die Wünsche der Kinder aus der Gemeinschaftsschule und der Förderschule ganz anders aussehen, als der von Toni. Handys, Markenschuhe und Computerspiele stehen auf den Wunschzetteln. Das hat eine Umfrage ergeben. Sondern auch, so die Rektorin, weil es in den Schulen jeden Tag aufs Neue um das Miteinander geht, um die respektvolle Begegnung untereinander.

In einer Runde habe sie dem Schülerrat, in dem alle Klassensprecher der Kasten-Schule versammelt sind, davon berichtet. Die Idee stieß auch in der benachbarten Pestalozzi-Schule sofort auf große Begeisterung. Hier machten die Klassen mit, in denen die Kinder bereits schreiben können. In der Kasten-Schule waren es alle Klassen, die sich beteiligt haben.

Schulsprecherin Sina Diederichs berichtet, dass die einzelnen Sprecher den Vorschlag in die Klassen weiter getragen hätten. „Weihnachten ist das Fest, bei dem man sich auf das Gute besinnt“, so die Elftklässlerin. „Alle haben sofort signalisiert, dass sie dabei sind.“ In den vergangenen zwei Wochen haben die Schüler beider Schulen im Unterricht an den Briefen gearbeitet - vor allem in den Kunst- und Klassenleiterstunden: Entstanden sind Collagen, verzierte Karten, Bilder Fotos und Geschichten. „Die Schüler sind beeindruckt von Tonis bescheidenem Wunsch, der Aktion seiner Familie und Freunde. Ich denke, es geht hier um Wesentliches. Das merken alle. Und allen bereitet es große Freude, mit ihren Briefen wiederum Freude zu verschenken“, sagt Verena Frank.